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Partnerschaft zwischen den Kreisen Valmiera/Lettland und Gütersloh
Zwischen den Kreisen Valmiera/Lettland und Gütersloh wurde im Jahre 1994 offiziell eine Partnerschaft geschlossen. Sehr enge Kontakte bestehen bereits seit April 1992.
Der Kreis Gütersloh als der sicherlich finanziell stärkere Partner innerhalb dieser Kreispartnerschaft sah seine Aufgabe zunächst darin, dem Kreis Valmiera überall dort Hilfestellung zu geben, wo Hilfe dringend benötigt und vor allem - das ist ganz wichtig - von lettischer Seite gewünscht wurde.
Entstanden ist über all die Jahre eine überaus aktive Partnerschaft, die von beiden Seiten mit sehr viel Leben erfüllt wird.
Die Hilfestellung des Kreises Gütersloh erstreckte sich im Wesentlichen auf folgende Bereiche:
- Sozial- und Gesundheitswesen
- Bildungswesen
- Feuerwehr- und Rettungsdienst, Polizei
- Umwelt (Abfallwirtschaft, Wasserver- und -entsorgung, erneuerbare Energien)
- Wirtschaft.
Als bedeutendste Projekte sind zu nennen:
- Mitwirkung bei Bau des Stadions in Valmiera
- Mitwirkung bei der Fertigstellung des Krankenhauses und Betreuungszentrums in der Stadt Mazsalaca
- Mitwirkung bei der Einrichtung eines Kindergartens in der Stadt Mazsalaca
- Planungshilfe beim Durchbau und der Erweiterung des Altenheimes Valmiera
- Mitwirkung bei der Einrichtung des Logopädiezentrums (Rotarier-Projekt, Governor-Projekt 2000/2001)
- Kooperation mit Hörzentrum
- Beratungshilfe und finanzielle Unterstützung (Lions-Club Rheda-Ems) beim Durchbau und der Einrichtung des Kinder- und Familienzentrums (einschl. Umstrukturierung der Einrichtung)
- 2009 Einrichtung geschlossen (Finanzierungsproblem), jetzt Altenheim
- Mithilfe bei der Realisierung des Berufsbildungszentrums Valmiera
- Unterstützung der Schule für Hörgeschädigte
- Einrichtung einer Bibliothek und eines Seminarraumes für den Deutschlehrerverband und den Deutschunterricht
- Durchführung von Maßnahmen zur Förderung der deutschen Sprache
- Einrichtung eines EDV-Klassenzimmers in der Mittelschule Mazsalaca
- Verbesserung des baulichen Zustandes von Schulgebäuden und deren Einrichtung
- Verbesserung der technischen Ausstattung des Feuerwehrwesens, des Rettungsdienstes, der Polizei und des Gesundheitswesens (Kooperationsvertrag mit Kreisgesundheitsamt)
- Durchführung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen in den verschiedensten Bereichen (Feuerwehr, Polizei, Medizin, Sozialdienst, Bildung)
- Beratung in Verkehrs- und Umweltfragen
- Mitwirkung bei der Realisierung des Burtnieku-See-Projektes
- Begründung einer Partnerschaft zwischen der Abfallwirtschaftsgesellschaft ZAAO der Region Nord-Vidzeme mit Sitz in Valmiera, der Abfallwirtschaftsgesellschaft – GEG – des Kreises Gütersloh
- Qualifizierung von Abfallberatern
- Gegenseitige Unterstützung bei der rechtlichen und technischen Umsetzung der EU-
- Anforderungen
- Erfahrungsaustausch zur betrieblichen Organisation
- Herstellung von Wirtschaftskontakten (z. B. damals Molkerei Strothmann)
- Durchführung von Au-Pair-Aktionen
- Verbesserung der sozialen Lage durch die ständige Bereitstellung von Hilfsgütern wie von Kleidung, Schuhen, Spielzeug, Schulmöbeln, technischem Gerät etc.
- Austausch im kulturellen und schulischen Bereich
Wichtigster Bestandteil einer lebendigen Partnerschaft ist die Begegnung der Menschen beider Kreise. So findet ein reger Austausch vor allem im kulturellen und schulischen Bereich statt. Gegenseitige Besuche von Chören, Jugendorchestern, Tanzgruppen, Künstlern sowie Schulklassen tragen alljährlich zur Intensivierung der Partnerschaft bei. Offizielle Schulpartnerschaften sind entstanden.
Wie eng das Verhältnis in den letzten Jahren geworden ist, zeigt auch das Interesse einiger Städte und Gemeinden an der Partnerschaft des Kreises Gütersloh. Die Stadt Halle (Westf.) ist im Jahr 2011 eine offizielle Städtepartnerschaft mit der Stadt Valmiera eingegangen. Seit 2017 bestehen offizielle Partnerschaften zwischen Harsewinkel und Maszalaca sowie Borgholzhausen und Naukseni. Die Gemeinde Steinhagen wird in diesem Jahre die offizielle Partnerschaft mit der Gemeinde Rujiena eingehen. Weitere Kontakte bestehen zwischen Werther und Beverina sowie Langenberg und Koceni.
Die vorgenannten Projekte und Austauschmaßnahmen hätten nicht umgesetzt werden können, wenn der Kreis Gütersloh keine Unterstützung gefunden hätte durch seine Städte und Gemeinden, durch verschiedene Einrichtungen, durch Firmen, Verbände, Kammern, Innungen, Krankenhäuser, Schulen, durch Gruppen aus dem kulturellen Bereich, die Kirchen, die Rotarier und Lions, das Deutsche Rote Kreuz oder einfach nur durch Menschen, die sich zusammengefunden haben, die Partnerschaft zu unterstützen und mit eigenen Aktivitäten auszufüllen. Ein großer Kreis ehrenamtlicher Helfer steht heute dem Kreis Gütersloh bei seinen partnerschaftlichen Aktivitäten zur Seite. Umfangreiche Spenden ermöglichten erst die Realisierung der vorgenannten Projekte.
Aktivitäten der Zukunft:
Mit Wirkung ab 30.06.2009 sind im Rahmen der kommunalen Neuordnung in Lettland die Kreise aufgelöst worden, so auch der Kreis Valmiera. Daraufhin haben die ehemaligen Städte und Gemeinden des Kreises Valmiera einen Partnerschaftsverein gegründet, mit dem der Kreis Gütersloh im Juni 2010 auf der Basis des ersten Vertrages aus rechtlichen Gründen einen neuen Partnerschaftsvertrag geschlossen hat.
Vor der kommunalen Neuordnung gab es in Lettland 26 Kreise, 7 Großstädte und 400 Gemeinden, jetzt 9 Großstädte und 109 Gemeinden.
Im Jahr 2021 erfolgte eine weitere kommunale Reform. Es wurde der Bezirk Valmiera gebildet aus den bisherigen 7 Gemeinden Beverina, Koceni, Naukseni, Rujiena, Mazsalaca, Burtnieki und der Stadt Valmiera. Hinzu kam die Gemeinde Strenci.
Weitere Projekte der Zukunft sind:
- Begleitung/Fortsetzung laufender Projekte (Logopädiezentrum, Burtnieku-Seeprojekt, Förderung der Jugendarbeit, des Feuerwehr- und Rettungswesens, Beratung der Polizei, Förderung der deutschen Sprache)
- Durchführung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen sowie Intensivierung des Erfahrungsaustausches (aktuelle Themen: Bildung, Kultur, Integration von Immigranten, Integration von Behinderten in die Gesellschaft, Gewalt in Familien, städtebauliche Entwicklung, Klimaschutz, Energiewirtschaft, allgemeine Umweltfragen, Landwirtschaft, Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligungen)
- Ermöglichung von Auslandspraktika für Schüler/innen und Studenten/Studentinnen
- Durchführung von Schüleraustauschmaßnahmen
- Humanitäre Hilfe in Bezug auf soziale Einrichtungen
- Förderung kleiner Projekte (z. B. Kindergärten, Altenheime, Jugendhäuser)
Finanzierung der Partnerschaft
Der Kreis Gütersloh stellt jährlich einen erheblichen Betrag zur Deckung anfallender Sachkosten bereit. Darüber hinaus ist der Kreis Gütersloh aber auch auf Spenden angewiesen, um bei den vielen Projekten unterstützend eingreifen zu können.