Invasive Arten im Kreis Gütersloh

Nicht heimische, invasive Arten bedrohen zunehmend Artenvielfalt und Lebensräume im Kreis Gütersloh. Im folgenden Text finden Sie Informationen hierzu. Sie können selbst aktiv vorbeugen und gegen einige der vorhandenen, invasiven Arten vorgehen.


Japanischer Staudenknöterich
Japanischer Staudenknöterich

Nicht heimische Arten, auch Neobiota genannt, sind gebietsfremde Arten, die nur durch den Einfluss des Menschen in Deutschland vorkommen. Hat die Einbringung oder Ausbreitung solcher Arten unerwünschte Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, so werden diese Arten als invasiv (eindringend) bezeichnet.

Aufgabe der unteren Naturschutzbehörde ist die Bekämpfung invasiver Arten, „soweit dies zur Abwehr einer Gefährdung von Ökosystemen, Biotopen und Arten erforderlich ist“ (§ 40 a Abs. 3 Bundesnaturschutzgesetz).

Ein Beispiel für eine invasive Pflanzenart ist der Japanische Staudenknöterich, der besonders entlang von Fließgewässern große Bestände bilden kann und heimischen Arten durch seine mächtige Wuchsform völlig verdrängt. Als invasive Tierart bedroht der zunehmend vorkommende Waschbär heimische Vogelarten, indem er geschickt Vogeleier und Jungvögel erbeutet. Der Biostation Gütersloh/Bielefeld sind dazu Aufnahmen mit einer Wildkamera gelungen: Waschbär auf Vogelkasten, Wäschbär räubert Vogelkasten.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW) stellt in seinem Neobiota-Portal Artenportraits für Pflanzen und Tiere zu Verfügung, die in NRW derzeit als (potenziell) invasiv eingestuft werden:

Artenliste Pflanzen LANUV NRW

Artenliste Tiere LANUV NRW

 Für einige Arten gibt es bereits Maßnahmenblätter, in denen Möglichkeiten zur Bekämpfung oder Eindämmung aufgezeigt werden.


Besonderheiten im Kreis Gütersloh

Im Jahr 2022 wird von der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld untersucht, welche invasiven Arten im Kreis Gütersloh besonders relevant sind, welche heimische Arten oder Lebensräume bedroht sind, und wo gehandelt werden muss. Sobald Ergebnisse vorliegen, wird die Information auf dieser Seite zur Verfügung gestellt.


Was kann ich tun?

Nutria
Nutria

Der Schutz der heimischen Artenvielfalt fängt schon im eigenen Zuhause an. So können nichtheimische Tierarten aus Aquarien und Gartenteichen negative Auswirkungen auf gebietsheimische Tiere und Pflanzen in der freien Landschaft haben. Dies ist beispielweise der Fall, wenn Tiere in angrenzende Gewässer entkommen oder dort Wasser mit Pflanzen aus dem Aquarium entsorgt wird. Information des LANUV

Auch bei der Gartengestaltung werden oft gebietsfremden Pflanzenarten genutzt. Eine Entsorgung von Grünabfällen in der Landschaft ist verboten, unter anderem da sie die unerwünschte Ausbreitung dieser Arten fördert. Lesen Sie dazu auch hier.

Falls auf Ihrem Grundstück invasive Arten wachsen und Sie diese bekämpfen wollen, informieren Sie sich im Vorfeld über geeignete Maßnahmen. Denn auch für die menschliche Gesundheit können invasive Arten negative Folgen haben. So sind die Pollen der Beifuß-Ambrosie hochallergen, der Hautkontakt mit dem Riesen-Bärenklau kann nach Sonneneinstrahlung auf die betreffenden Stellen schwere Verbrennungen hervorrufen.  


Fundmeldungen

Sie wissen, wo im Kreis Gütersloh invasive Arten im Kreis vorkommen? Dann tragen Sie den Fund bitte im Meldeportal des LANUV NRW ein.

Die untere Naturschutzbehörde sichtet in regelmäßigen Abständen die gemeldeten Funde im Kreisgebiet und prüft in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld, ob Handlungsbedarf zum Schutz von Ökosystemen, Biotopen oder Arten besteht.


Weitere Informationen

Sowohl beim LANUV NRW als auch beim Bundesamt für Naturschutz (BfN) gibt es detaillierte Informationen (z. B. zum rechtlichen Rahmen, Literatur) zu Neoboita/invasiven Arten:


Kontakt:

Frau Dr. Teckentrup
Tel.: 05241/85-2721
L.Teckentrup@kreis-guetersloh.de