Vorbereitungs- und Austauschtreffen für die Sprachdozentinnen der Sprachwerkstätten

Am 23.10.2023 fand im Kommunalen Integrationszentrum ein Vorbereitungs- und Austauschtreffen statt, das sich speziell an die für die Sprachwerkstätten eingesetzten Sprachdozentinnen richtete. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen geeignete Methoden und Materialien für den bedarfs- und handlungsorientierten Deutschunterricht in den Sprachwerkstätten. 


Foto: KI Kreis Gütersloh


Viele Sprachdozentinnen berichten davon, dass sie ihren Unterricht mit einer aktuellen „Befindlichkeitsrunde“ der Kursteilnehmerinnen beginnen. Dieses Einstiegsritual bietet nicht nur den Frauen die Möglichkeit, erste Kommunikationsversuche in ihrer „neuen“ Sprache zu starten, sondern gibt auch den Sprachdozentinnen die Möglichkeit an Bedürfnisse und Bedarfe anzuknüpfen. So erhalten die Teilnehmerinnen eine bunte Mischung an Lernthemen, die für ihr zukünftiges Handeln relevant ist.

Mies van Hout, „Heute bin ich“, Aracari Verlag (Foto: KI Kreis Gütersloh)

Eine Sprachdozentin der VHS Ravensberg berichtete: „Natürlich ist es nicht immer leicht für die Teilnehmerinnen, die unterschiedlich alt sind und die mit verschiedenen Lebensentwürfen in den Sprachwerkstätten zusammenkommen, gemeinsame Lernthemen festzulegen und Verständnis füreinander aufzubringen.“ Warum nicht ein gemeinsames Kurskochbuch erarbeiten und die Rezepte auszuprobieren? Die gemeinsame Erarbeitung eines Produktes wäre eine gute Methode, diese Heterogenität im Kurs zu überbrücken. Auch die Erarbeitung eines Kursheftes mit dem thematischen Schwerpunkt „bedeutsame Orte im Stadtteil der Sprachwerkstatt“, wäre eine wunderbare Möglichkeit, unterschiedliche Interessen in einem gemeinschaftlichen Produkt im Kurs zu bündeln.

Die Besonderheit der Sprachwerkstätten ist, dass der Unterricht überwiegend ohne Lehrwerke auskommt. Die Mitarbeiterinnen des Kommunalen Integrationszentrums stellen das Sprachfördermodell „The Islandic Village“ vor und wenden es beispielhaft an. Es basiert auf der Annahme, dass am besten schleifenförmig mit vielen Wiederholungen gelernt wird. Dieses Lernen basiert auf Rollenspielen und findet im geschützten Rahmen der Sprachwerkstatt und an authentischen Lernorten statt. Der Schwierigkeitsgrad der Rollenspiele kann variiert werden, um den unterschiedlichen Sprachniveaus der Teilnehmerinnen in der Sprache Deutsch gerecht zu werden. Sprachliche Strukturen für verschiedene Szenarien, benötigter Wortschatz sowie dringend erforderliche grammatikalische Strukturen müssen gut vorbereitet werden. Für die Erarbeitung der erforderlichen sprachlichen Mittel bildet ein Planungsraster eine geeignete Grundlage. Die digitale Plattform TaskCards ist für alle Sprachdozentinnen geöffnet und wird gemeinsam von allen beispielhaft und arbeitsteilig bestückt. Auch die Vorstellung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz bei der Planung von Unterricht stieß bei den Sprachdozentinnen auf großes Interesse.

Die zu den Sprachwerkstätten gehörende Kinderbetreuung dient den teilnehmenden Müttern zur Entlastung. Jedoch ist die Trennung der Kinder von den Müttern ein unberechenbarer Stolperstein in der konzeptionellen Umsetzung. Auch der Wunsch nach einer sozialpädagogischen Begleitung im Kurs spricht für die vielfältigen Unterstützungsbedarfe der Teilnehmerinnen, merkte eine Sprachdozentin von Intal gGmbH an. 

Internetseite Sprachwerkstatt



Ansprechpartnerinnen:

Maike Johannpeter

Kommunales Integrationszentrum

Telefon: 05241 - 85-1564
Fax: 05241 - 85-31564

mail: M.Johannpeter@kreis-guetersloh.de


Monika Schelp-Eckhardt

Kommunales Integrationszentrum

Telefon: 05241-85-1553
Fax: 05241- 85-31553

mail: M.Schelp-Eckhardt@kreis-guetersloh.de