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Sprachlich topfit aus den Sommerferien durch die Sprachcamps 2022
320 neu- und zugewanderte Schülerinnen und Schüler aller Schulen kreisweit der Sekundarstufe I (SEK I) und der Berufskollegs (BK) meldeten sich für das Angebot an 5 unterschiedlichen Standorten an.
Die Ergebnisse konnten dieses Jahr erfreulicherweise wieder in einer Ausstellung im Eingangsbereich des Kreishauses in Gütersloh der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die sehr unterschiedlichen Exponate spiegelten die vielfältige Arbeit der 11 Sek I- und der 2 BK-Gruppen an den 5 Standorten wieder.
Gütersloh:
Bildungsträger: VHS Gütersloh, in den VHS eigenen Räumlichkeiten
4 Gruppen Sek I, 1 Gruppe Bk
In den Sek I-Gruppen wurden schwerpunktmäßig gestalterisch und künstlerisch gearbeitet. Erlebnisse und Erfahrungen wurden einerseits bildlich dargestellt. Andererseits wurden genau diese Inhalte für Sprechanlässe und sprachliche Bildung genutzt.
Das Highlight in der Bk-Gruppe bildete die Betriebserkundung der Verler Firma Beckhoff Automation.
Rheda-Wiedenbrück
Bildungsträger: VHS Reckenberg-Ems, Räumlichkeiten an dem vhs campus Rheda
2 Gruppen Sek I, 1 Gruppe Bk
In der Bk Gruppe wurde die Sprachbildung inhaltlich mit der Berufsfelderkundung verknüpft. Zu möglichen Berufswünschen wurde intensiv recherchiert. Wichtige Informationen zu einzelnen Berufsbildern wurden jeweils auf einem Plakat dokumentiert.
Betreut durch eine Sprachpädagogin und einer Pädagogin für Gestaltung pro Gruppe stand die Gestaltung von Gegenständen in Verbindung mit der Sprachbildung im Vordergrund der Sek I Gruppen. Gegenstände wie Taschen, Utensilienmappen und ähnliches wurden zur Ausgestaltung genutzt.
Halle (Westf.) / Steinhagen
Bildungsträger: INTAL Bildung und Beruf gGmbH, eigene Räumlichkeiten in Halle (Westf.), Heimathaus des Heimatvereins in Steinhagen
3 Gruppen Sek I in Halle (Westf.), 1 Gruppe Sek I in Steinhagen
Die Arbeit mit Materialien, die in der Natur gefunden wurden, stand im Vordergrund der Arbeit der Gruppen in Halle (Westf.) und Steinhagen. Die Hauptaufenthaltsorte waren die nahegelegenen Wälder. Die Erfahrung in und mit der Natur, das Sammeln und die Verwendung von Naturmaterialien wurden sowohl zur Sensibilisierung für die Umwelt und als auch zur Sprachbildung genutzt. Gleichzeitig wurden mit unterschiedlichen Materialien kleine, selbst entworfene Geschichten dargestellt. Zu den dazu erstellten Filmsequenzen wurden QR Codes kreiert, die im Internet abrufbar sind.
Schloß Holte-Stukenbrock
Bildungsträger: VHS Schloß Holte-Stukenbrock I Verl I Harsewinkel, in den Räumlichkeiten des Gymnasiums Schloß Holte-Stukenbrock
1 Gruppe SEK I
Tanz und Musik und Sprache in Verbindung mit Bewegung bildeten das Fundament für die sprachliche Bildung dieser Gruppe. Ein großer Anteil der Schülerinnen und Schüler dieser Gruppe waren erst vor kurzer nach Deutschland in den Kreis Gütersloh zugewandert. Ein wesentliches Ziel bestand darin, Grundkenntnisse in der deutschen Sprache zu vermitteln. In der Abschlussveranstaltung wurden verschiedene Tänze als gemeinsames Ergebnis präsentiert.
In diesem Jahr war die Gruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr heterogen. Einerseits nutzten Schülerinnen und Schüler, die bereits seit einer längeren Zeit in Deutschland leben, die Sprachcamps, um ihre Deutschkenntnisse zu festigen. Für sie bestand hiermit die Möglichkeit, Defizite, die besonders durch die Versäumnisse in der Coronazeit entstanden sind, abzubauen. Durch Einbindung von Landesmitteln im Rahmen von „ExtraZeit zum Lernen“ konnte die Anzahl der Gruppen von 11 auf 13 erhöht werden. Gleichzeitig konnte damit in 6 Gruppen die maximale Teilnehmerzahl auf 15 reduziert werden.
Andererseits nutzten viele kürzlich neuzugewanderte Schülerinnen und Schüler das Angebot, um Grundkenntnisse in der deutschen Sprache zu erlangen. Hierzu zählten besonders viele Neuzugewanderte aus der Ukraine.
Um einen etwa einheitlich hohen Standard in allen Gruppen zu gewährleisten, fand zur Vorbereitung der Sprachcamps diesjährig wieder ein eintägiges Vorbereitungs- und Austauschtreffen für die Lehrkräfte statt, das vom Kommunalen Integrationszentrum initiiert und moderiert wurde. Diese Veranstaltung nutzten die Lehrkräfte gleichzeitig zur Vernetzung sowie zum Ideen- und Erfahrungsaustausch.
Mit 320 Anmeldungen war die Nachfrage in diesem Jahr so hoch wie noch nie und damit größer als das Angebot. Wartelisten wurden geführt, gleichzeitig wurden 2 der 13 Kurse kurzfristig zusätzlich eingerichtet, um möglichst vielen Kindern und Jugendlichen einen Platz zu ermöglichen. Die Hälfte aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus der Ukraine, Schülerinnen und Schüler aus dem arabischen oder kurdischen Sprachraum bildeten einen weiteren großen Anteil. Etwa ein Fünftel kannten die Sprachcamps bereits aus vorangegangen Jahren.
Bei einer Befragung am Ende der zwei Wochen waren sich ca. 90 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, dass sie gerne bei der Maßnahme dabei waren und dass sie dadurch einen sprachlichen Mehrgewinn haben.
Eine neunte Auflage der Sprachcamps ist für die letzten zwei Wochen der Sommerferien 2023 geplant.
Ansprechpartnerin:
Erika Dahlkötter
Kommunales Integrationszentrum
Tel.: 05241/85-1545
Mail: e.dahlkoetter@kreis-guetersloh.de