Coaching für junge Geflüchtete und weitere Neuzugewanderte geht an den Start!


Eine Vielzahl von Institutionen, Vereinen und ehrenamtlich Tätigen unterstützt seit langem bundesweit die Integration von Geflüchteten und (Neu-)Zugewanderten, insbesondere vor Ort. Dennoch können einige Angebote nicht immer von allen unterstützungsbedürftigen Personen beansprucht werden. Junge Geflüchtete, die sich noch im Asylverfahren befinden oder deren Asylantrag bereits abgelehnt wurde und sie mit Duldungsstatus in Deutschland leben, haben bspw. keinen oder nur nachrangigen Zugang zu einigen Regelangeboten der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) oder des Jobcenters (Rechtskreis SGB II).

Diese Förderlücke soll geschlossen werden: Mit der Initiative ‚Durchstarten in Ausbildung und Arbeit‘, die das Land NRW, vertreten durch die Ministerien MAGS und MKFFI, ins Leben gerufen hat, soll insbesondere diesen jungen Geflüchteten ohne klare Bleibeperspektive die Chance auf eine Ausbildung oder eine berufliche Tätigkeit ermöglicht werden. Für diesen Zweck stellt das Land Fördermittel in Höhe von 50 Millionen Euro bis Ende 2022 zur Verfügung.

Der Kreis Gütersloh beteiligt sich an dieser Initiative mit dem Ziel, junge Menschen mit dem Aufenthaltsstatus ‚Duldung‘ und ‚Gestattung‘ entsprechend der Förderkonzeption auf ihrem Weg zur beruflichen Ausbildung oder bei der Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Auch werden neben der Geflüchteten junge Zugewanderte aus Südosteuropa, die im Kreis Gütersloh mit hoher Anzahl vertreten sind, und im Einzelfall weitere Unterstützungsbedürftige im Rahmen des Förderprogramms angesprochen, damit auch sie eine adäquate berufliche Perspektive entwickeln können. Geschäftsführung und Koordinierung des Programms ‚Durchstarten in Ausbildung und Arbeit‘ liegt im Kreis Gütersloh beim Kommunalen Integrationszentrum, das bei der Landesregierung Fördermittel für insgesamt vier Bausteine der Initiative beantragt und bewilligt bekommen hat.

Der Kreis Gütersloh geht nun mit dem ersten Förderbaustein – dem Coaching – an den Start.      Das Ziel: junge Geflüchtete und Zugewanderte, respektive weitere Personengruppen mit jeweiligen Unterstützungsbedarfen, für die die SGB III oder SGB II-Regelangebote nicht in Frage kommen, engmaschig und gemäß ihren individuellen Bedarfen und Voraussetzungen zu begleiten. Hindernisse wie unzureichende Sprachkompetenz oder andere, oft komplexe Problemlagen erschweren den jungen Geflüchteten und Zugewanderten häufig den Übergang in den Beruf oder eine Qualifizierung.  Es werden insgesamt vier volle Coachingstellen kreisweit zur Verfügung gestellt. Durchführende Träger, bei denen die Coaches beschäftigt sein werden, sollen das Angebot in enger Vernetzung mit beteiligten Kommunen und integrationsrelevanten Institutionen, Beratungsstellen sowie weiteren wichtigen Akteuren realisieren.

Das Coaching soll noch im Frühjahr in die Umsetzung gehen, ihm folgen die weiteren Bausteinen des Förderprogramms, die im Sommer und im Herbst dieses Jahres starten und parallel zum Coaching stattfinden werden: So sind im Förderbaustein II ausbildungs- bzw. berufsbegleitende Qualifizierungen mit Förderung der Fachsprache vorgesehen, im Förderbaustein III das Nachholen des Hauptabschlusses nach Klasse 9/10a mit integrierter Sprachförderung sowie flankierender Stärkung der Kompetenz „Lernen lernen“ und schließlich im Förderbaustein IV die Berufs- und Ausbildungsvorbereitung. Allen Bausteinen ist gemein: Der unterstützungsbedürftige Personenkreis soll je nach individuellen Bedarfs- und Lebenslagen eine konkrete Anschlussperspektive erhalten (z.B. in weitere notwendige Qualifizierungen/Projekte münden) und im Optimalfall in den ersten Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt integriert werden.

Sehr herzlich danken wir an dieser Stelle allen unseren Kooperations- und Netzwerkpartner*innen für den wertvollen Austausch, die Unterstützung bei der Planung, Konzeption und Umsetzung der einzelnen Förderbausteine!

Ansprechperson im Kommunalen Integrationszentrum Kreis Gütersloh:

Dr. Agnieszka Nieksch

Dr. A. Alers-Nieksch

Tel.: 05241-85 1524

E-Mail: a.alers-nieksch@kreis-guetersloh.de