Tageszentrum für Menschen mit Behinderung in Valmiera/Lettland

Job für den Menschen, nicht Mensch für den Job


 Nach der Besichtigung hat die deutsche Delegation in der Tagesstätte für Menschen mit Behinderung in Valmiera einige Produkte gekauft. v.l.: Liga Biezina (Dolmetscherin), Thomas Tappe (Bürgermeister Halle/Westf.), Björn Hüllbrock (Fachbereichsleiter Zentrale Dienste und Finanzen der Stadt Halle/Westf.), Nadine Neumann (Abteilungsleiterin Zentrale Dienste Stadt Halle/Westf.), Bürgermeister Janis Baiks (Valmiera) Ina Mikelsone, (Leiterin der Einrichtung), Friederike Hegemann (Ratsmitglied Stadt Halle/Westf.), Marceline Daukant (Partnerschaftsbeauftragte Stadt Halle/Westf.), Michaela Mettenborg und Theo Mettenborg (Bürgermeister der Stadt Rheda-Wiedenbrück). alle Fotos: Kreis Gütersloh

Bis zu zwölf Kinder im Schulalter mit funktionellen Schädigungen kommen täglich in das Haus. Auch Erwachsene mit psychischen Störungen werden betreut. Ziel: Die Menschen sollen Selbstständigkeit erlernen. Zuerst wird geschaut, was jemand kann, dann wird eine passsende Tätigkeit für diese Person gesucht. Sie suchen für den Menschen einen Job, nicht umgekehrt. Weben, drucken, nähen und anderes.


 In der Holz-Werkstatt werden Regale montiert. Liga Biezina übersetzt die Erklärungen der Leiterin für (v.l.) Friederike Hegemann (Mitglied des Rates Stadt Halle/Westf.), Thomas Tappe (Bürgermeister der Stadt Halle/Westf.) und Theo Mettenborg (Bürgermeister der Stadt Rheda-Wiedenbrück).

 

Der Holzbau, in dem die Tagesstätte untergebracht ist, hat soeben einen Architekturpreis in Lettland gewonnen. Friederike Hegemann (Mitglied des Rates der Stadt Halle/Westf.) wirft einen Blick in eine der Werkstätten.

Das Haus ist ein hundertprozentiger Holzbau, gerade erst mit dem zweiten Platz in einem landesweiten Architekturwettbewerb Lettlands ausgezeichnet. Draußen im Garten wird auf Hochbeeten gegärtnert. Die Tagesgäste stellen kunsthandwerkliche Produkte her. Das Haus finanziert sich aus Mitteln der Stadt, Zuschüssen, Spenden und dem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb. In der Nähwerkstatt werden beispielsweise gerade Kleiderbeutel für die Kostüme von Tanzgruppen erstellt. In der Holzwerkstatt bauen sie Regale.




Friederike Hegemann (Mitte) hat eine in der Werkstatt bedruckte Unterhose gekauft. Viel Gaudi mit dem Feigenblatt-Slip haben Bürgermeister Janis Baiks und Marceline Daukant.

Ina Mikelsone hat bereits eine kleine Druckerei für die deutschen Gäste vorbereitet. Bio-Druck nennen sie das Verfahren, bei dem Blätter auf Stoff gelegt werden und der Pflanzensaft mit kleinen Hämmern ausgeschlagen wird. Die Pflanze hinterlässt auf dem Stoff ein Bild, das durch Bügeln fixiert wird und dann waschbar ist. Besonders lustig kommt eine Unterhose mit aufgedrucktem Feigenblatt daher. Das Unikat fand in Friederike Hegemann (Mitglied des Rates der Stadt Halle/Westf.) eine Käuferin. 


Neben traditionellen Drucktechniken macht die Werkstatt auch Teile fürs Militär mit dem 3-D-Drucker.



Wer sich die Bio-Drucktechnik genauer ansehen möchte, schaut am besten beim Kreis auf Instagram nach. Dort ist derPartnerschaftsbesuch als Highlight fixiert.