Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung

Zurück zum Ministerium
und auf den ehemaligen Chef folgen

Dr. Patrick Steinig mit seinem Beagle-Rüden ‚Timon‘. Foto: Kreis Gütersloh

Dr. Steinig ist vor dreidreiviertel Jahren Leiter der Abteilung geworden, in deren Zuständigkeit auch der größte Schlachtbetrieb Deutschlands liegt. „Ich habe am 1. Juni 2020 angefangen und zwei Wochen später war die Welt eine andere“, sagt er rückblickend über den Coronaausbruch bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück. „Ich würde sagen, das war eine sehr ‚beeindruckende‘ Zeit.“ Die Welt im Kreis Gütersloh sei damals eine andere als im Rest der Welt gewesen. „Gefühlt war ich damals der bestgetestete Mensch der Welt.“ Bis zu drei Mal am Tag wurde er auf Corona getestet, unter anderem, weil er bei Tönnies ein und ausging. Bis zu zwei Mal am Tag kam er mit Tross ins Kreishaus zu Krisenstabssitzungen. Die Pandemie hatte aber auch einen Riesenvorteil, gerade für einen Neuen: „Ich hätte ohne den Coronaausbruch nie in so kurzer Zeit so viele Kolleginnen und Kollegen kennengelernt.“ Und er habe viel über Krisenstabsarbeit gelernt, das werde ihm helfen bei künftigen Krisen, wenn er im Ministerium sitzt. Die Themen dort sind zwar teilweise identisch, die Arbeit wird aber eine ganz andere sein, erklärt Dr. Steinig, der beim Kreis Gütersloh noch Projekte abschließen wird und deshalb für eine geraume Zeit Job-Hopping macht zwischen Düsseldorf und Gütersloh – und dem Homeoffice in Essen. Er ist im Zuge des Jobwechsels wieder in seine Heimatstadt gezogen. „Ich hatte drei Monate zwei Hüte auf.“ Ab dem 1. April ist er offiziell beim Ministerium – jüngst zum Ministerialrat dort befördert – beschäftigt. Für den verbeamteten Tierarzt ein Schritt in die B-Besoldung.

 

„Mein damaliger Chef und Mentor war ein sehr versierter Mann“, erklärt Dr. Steinig. Er sei bereits vor seinem viel zu frühem Tod auf ihn zugegangen, habe ihm gesagt, dass er sich freuen würde, wenn Steinig sich als sein Nachfolger bewerben würde. Im Referat 4.3 bearbeitet Dr. Steinig eine etwas schmalere Themenvielfalt und ist weniger dicht an der Praxis. Zwischen ihm und seiner alten Wirkungsstätte steht immer das LANUV – seine vorletzte Arbeitsstelle – quasi als vermittelnde Stelle. Im Ministerium wird es politischer, es dreht sich viel um Vorlagen für die Politik, um die Zusammenarbeit mit anderen Ministerien, es gibt Bund-Länder-Arbeitsgruppen. Er vertritt in diesen ganzen Diskussionen künftig die Fachlichkeit, erarbeitet mit seinem Team Vorschläge, wie sich die Zukunft des Veterinärwesen entwickeln sollte. Beispiel der Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Schlachtung. Aber auch Krisen werden ihn in Form des Landeskrisenzentrums für Lebens- und Futtermittel sowie in Form des  Landestierseuchenzentrums weiter beschäftigen. Die sind beim LANUV angesiedelt und koordinieren landesweit Seuchen etc., auch sie fallen in seinen Bereich.