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Heimatpreis Kreis Gütersloh
Stalag 326, ‚MusikZehner‘ und Verkehrsverein ausgezeichnet
Zwölf Vorschläge für den Heimatpreis wurden in diesem Jahr eingereicht. Sie zeigen das vielfältige und bemerkenswerte Engagement vieler Menschen in ihren Heimatorten. Eine Jury unter Vorsitz von Henrika Küppers, der Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport, vergab die drei Heimat-Preise, die mit jeweils 5.000, 3.000 und 2.000 Euro dotiert sind. Das Geld für die Preise kommt vom Land NRW.
Adenauer überreichte den 1. Preis an die Ehrenamtlichen des Fördervereins Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne. Über 30 Jahre besteht der Förderverein inzwischen. Mehrere zehntausend Stunden sind zusammenkommen, in denen sich die Ehrenamtlichen um die vielfältigen Aufgaben der Gedenkstätte gekümmert haben. Die Betreuung der Besucherinnen und Besucher ist dabei der eigentliche Schwerpunkt der ehrenamtlichen Arbeit. Bei zirka 100 Angehörigen-Anfragen im Jahr helfen die Ehrenamtlichen zudem bei der Schicksalsklärung. Dadurch ergeben sich auch viele bewegende Besuche von Angehörigen, die bei ihrer Spurensuche nach dem ungeklärten Schicksal von Vater, Groß- oder Urgroßvater im Stalag 326 von den ehrenamtlichen Mitarbeitern begleitet werden. Die Ehrenamtlichen führen darüber hinaus Interviews mit Zeitzeugen als wichtige Quelle. Sie helfen beim Auf- und Ausbau der umfangreichen Sammlung von schriftlichen Dokumenten, von Bilddokumenten und von Grabungsfunden.
Die weiteren Preisträger erhielten ihre Auszeichnungen durch die Juryvorsitzende Küppers:
2. Preisträger ist der Verein ‚MusikZehner‘ aus Langenberg – Macher des ‚KulturGüterBahnhofs‘ (KGB). Im Jahr 2017 schlossen sich einige musikbegeisterte Freunde zum ‚MusikZehner‘ zusammen. Das Ziel war, Musikveranstaltungen in Langenberg zu einem günstigen Preis anzubieten. Einem Ziel, dem man bis heute treu geblieben ist. Der Verein hat inzwischen 280 Mitglieder, zahlreiche Vereinsmitglieder engagieren sich regelmäßig aktiv. Die Bereiche des ehrenamtlichen Einsatzes beim ‚MusikZehner‘ sind vielfältig: von Tontechnik, über Handwerksarbeiten, den Verkauf von Getränken oder auch den Merchandise-Artikeln des KGB, über Verwaltungsaufgaben bis hin zur Presse- und Social-Media Arbeit – alles ist mit dabei. In einer Lagerhalle am alten Langenberger Bahnhof fand man eine geeignete Spielstätte. Viele Langenberger halfen mit beim Umbau des Gebäudes. Aktuell finden zwischen drei und fünf Konzerte im Monat im KGB statt. Auch die für Kulturschaffende so schwierige Corona-Zeit wurde gut überstanden. Mittlerweile kommen die Besucherinnen und Besucher nicht nur aus Langenberg, Rheda-Wiedenbrück und anderen benachbarten Orten. Das Einzugsgebiet reicht bis nach Münster, Essen, Köln, Oberhausen oder auch Hannover.
Den 3. Preis erhielt der Verkehrsverein Borgholzhausen, der vielfältige Aufgaben wahrnimmt: Die Förderung des Wirtschaftslebens und des Tourismus der Stadt gehören ebenso dazu wie Stärkung des Gemeindebewusstseins der Bürger. Kulturelle Schwerpunkte setzt der Verkehrsverein etwa durch die Veranstaltung der weithin bekannten Sommerakademie. Ausgezeichnet wird der Verkehrsverein aber für ein anderes Projekt. Der Kartoffelmarkt wird bereits seit 30 Jahren von einem kleinen, engagierten und hoch motivierten Team ehrenamtlich organisiert. Er hat sich zu einem Besuchermagnet entwickelt, der Besucherinnen und Besucher aus den Nachbargemeinden und darüber hinaus nach Borgholzhausen lockt. Die große Bandbreite macht das Alleinstellungsmerkmal des Kartoffelmarktes aus: Kulinarik rund um die Kartoffel, über 90 Stände mit landwirtschaftlichen Produkten von Direktvermarktern aus der Region und traditioneller Handwerkskunst. Auf dem Markt sind Holzschuhmacher, Seiler, Korbflechter und Schmiede zu Gast, die sich bei ihrer traditionellen Beschäftigung über die Schulter schauen lassen. Hinzu kommen das Borgholzhausener Trachtenpaar, die Kiepenkerle, ein Kartoffelratespiel, der traditionelle Kartoffelschälwettbewerb und vor allem die Vorführungen des historischen Dreschens.
Zum Thema: ‚Nordrhein-Westfalen heimatet‘
Mit dem Heimatpreis fördert die nordrhein-westfälische Landesregierung solche Projekte und Vorhaben, die die lokale und regionale Identität und damit Heimat stärken. Ziel ist es, Menschen für lokale und regionale Besonderheiten zu begeistern und die positiv gelebte Vielfalt im Land NRW deutlich sichtbar werden zu lassen. Mehr als 260 Städte, Gemeinden und Kreise haben sich bereits dazu entschlossen, einen NRW-Heimat-Preis zur Würdigung des örtlichen Engagements zu vergeben.