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Kreisveterinär warnt
Die Afrikanische Schweinepest und der Faktor Mensch
Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine virusbedingte, anzeigepflichtige Tierseuche, die Haus- und Wildschweine betrifft und für die infizierten Tiere meistens tödlich endet. Für andere Haus- und Nutztierarten sowie für den Menschen ist das ASP-Virus ungefährlich. Dessen Ausbreitung verursacht aber erhebliche Tierverluste und führt so zu finanziellen Einbußen. „Ist die Seuche erst da, so kommen mit Sicherheit Handelsverbote und Keulungen auf uns zu. Diese Seuchenbekämpfungsmaßnahmen bringen eine wirtschaftliche Katastrophe für die Landwirtschaft und die Fleischverarbeitung mit sich“, weiß Decker. Und: „Einen Impfstoff gegen die ASP gibt es derzeit nicht!“
Die Seuche rückt näher | 43 Fälle in Hessen und Rheinland-Pfalz
Mitte Juni dieses Jahres wurde die Krankheit bei einem Wildschwein in Hessen und Anfang Juli in Rheinland-Pfalz festgestellt. Mittlerweile gibt es insgesamt (Stand 19. Juli) 43 bestätigte Fälle bei Wildschweinen. Ein kleiner Hausschweinbestand in Hessen wurde auch von der Krankheit erfasst und musste gekeult werden. Aktuell besteht ein Verdacht für einen Hausschwein-Bestand mit über 1.100 Tieren. In Rheinland-Pfalz sind zwei Kreise mit fünf bestätigten Fällen betroffen. In den jeweiligen Gebieten wurden entsprechende Restriktionszonen eingerichtet, in denen aktiv durch ausgebildetes Personal, auch mit Drohnen und speziell ausgebildeten Spürhunden, nach Wildschweinkadavern gesucht wird.
Pausenbrot als Krankheitsüberträger
Die Krankheit verbreitet sich vor allem durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder Tierkadavern, aber auch indirekt beispielsweise über Fahrzeuge, Kleidung, Jagdausrüstung, Arbeitsgeräte, Futter und Speiseabfälle. Hier kommt der Mensch erneut ins Spiel: Durch den Transport von infiziertem Schweine- oder Wildschweinefleisch oder Fleischprodukten (wie Rohwurst oder Schinken) kann das Virus über große Entfernungen verbracht werden. Reisende, die aus ASP-Gebieten zurückkehren und Fleischprodukte mitbringen, können das Virus auch unbewusst mitbringen. Ein am Rastplatz unachtsam weggeworfenes Pausenbrot, zum Beispiel mit Rohwurstscheibe, kann ausreichen um die Infektion bei Wildschweinen auszulösen.
Jägerschaft ist besonders gefordert
Als Risikofaktor für die Verbreitung der Krankheit gilt neben Verbreitung durch den Menschen und Einbringung in die Mastbetriebe auch eine hohe Wildschweindichte. Deshalb rufen Kreisjägerschaft, Landwirtschaftskammer und Kreis Gütersloh seit Jahren dazu auf, die Jagd auf das Schwarzwild zu intensivieren. Die entsprechende Achtsamkeit ist auch bei der Jagdausübung auf Schwarzwild geboten: Trophäen und Produkte von Wildschweinen aus betroffenen Regionen können ein Risiko darstellen. Im Rahmen des bundesweit gültigen Monitorings sollen Blutproben von erlegten Wildschweinen entnommen und auf ASP (kostenneutral) untersucht werden. Bei Wildschweinen, die erkennbare krankhafte Auffälligkeiten zeigen, ist diese Untersuchung verpflichtend. Außerdem müssen alle Fallwildfunde von Schwarzwild ohne erkennbare Todesursache gemeldet und auf ASP untersucht werden.
Nur durch die Kombination der zahlreichen Maßnahmen zur Verhinderung der ASP- Ausbreitung und Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure kann die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest effektiv verhindert werden.
Oberstes Gebot: Biosicherheit
In der Landwirtschaft gilt: Strikte Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen in schweinehaltenden Betrieben ist ein wesentlicher Aspekt in der Prävention. Auch bei Freilandhaltungen gilt es, den möglichen Kontakt von Hausschweinen mit Wildschweinen zu verhindern. Decker gibt einen Tipp: „Auf der Internetseite des Friedrich-Loeffler Instituts (FLI) kann jeder Schweinehalter mit Hilfe der ASP-Risikoampel das Risiko für einen Eintrag von ASP- Virus selbst ermitteln.“
Das Damoklesschwert der ASP schwebt schon einige Jahre über NRW – spätestens seit die ersten Fälle 2020 in den östlichen Bundesländern auftraten. Der Kreis Gütersloh hat frühzeitig gemeinsam mit allen Akteuren Konzepte für den Ausbruchsfall und die erforderliche Bekämpfung der ASP erarbeitet.
Mehr zum Thema Biosicherheit bei der Schweinehaltung:
Risikoampel Universität Vechta
Niedersächsische Tierseuchenkasse