Jugendhilfeausschuss

Kindergartenbedarfsplanung verabschiedet

Bei den Eltern sind die Betreuungszeiten von 45 Wochenstunden besonders gefragt. 62 Prozent – und damit zwei Prozent mehr als im vergangenen Jahr – wollen dieses Angebot in Anspruch nehmen. Dementsprechend ist die Nachfrage bei den Betreuungsangebote mit 25 und 35 Wochenstunden rückläufig.  

Für die 6.251 Kinder über drei Jahren (Ü3) stehen im neuen Kita-Jahr 6.097 Plätze in Kindertageseinrichtungen zur Verfügung. Damit liegt die Betreuungsquote bei 97,54 Prozent. Für die Kinder unter drei Jahren stehen in den Kindertageseinrichtungen 1.838 Plätze zur Verfügung. Ergänzt wird das Angebot durch die Kindertagespflege, das als gleichgestelltes Betreuungsangebot für U3-Kinder gilt. Der tatsächliche Bedarf und die Annahme der Kindertagespflege kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ermittelt werden, da zunächst die Zu- und Absagen der Kindertageseinrichtungen abzuwarten sind. „Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage auch in diesem Bereich rückläufig sein wird“, so Barbara Grube.

Derzeit besuchen im Kreis Gütersloh 550 Kinder eine Kindertagespflege, davon sind 511 Kinder nicht älter als drei Jahre. Im kommenden Kindergartenjahr sollen voraussichtlich 137 Kindertagespflegepersonen zur Verfügung stehen. „Das ist ein leichter Rückgang, der unter anderem auch durch einen Generationswechsel bedingt ist“, erklärt Grube. „Dazu kommt die teilweise zurückgehende Nachfrage nach der Betreuung in einer Kindertagespflege.“ Die Zahl an Kindertagespflegepersonen, die eine Qualifikation zur Betreuung von Kindern mit Behinderung haben, soll auf zehn Personen steigen. Damit stehen dann auch mehr Plätze für Kinder mit Behinderung zur Verfügung: Acht U3-Plätze und zwei Ü3-Plätze. Zusammen mit den Betreuungsplätzen in den Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege wird für Kinder mit Rechtsanspruch von ein bis drei Jahren eine Betreuungsquote von 74,29 Prozent erreicht. Diese Quote ist im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent gestiegen.

Als alternatives Betreuungsangebot im U3-Bereich gibt es Spielgruppen, die Kinder an zwei bis fünf Wochentagen besuchen können. Die dort angebotenen Plätze werden nicht in den Betreuungsquoten berücksichtigt. Im aktuell laufenden Kitajahr gibt es 20 Spielgruppen, in den 79 Kinder betreut werden.

Auch Kinder aus geflüchteten Familien, die in den Kreis Gütersloh gekommen sind, haben einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kita. Die bereits einer Kommune zugewiesenen Kinder sind in der aktuellen Bedarfsplanung berücksichtigt. Kinder, die im Laufe des Kitajahres in den Kreis kommen und denen kein Kitaplatz angeboten werden kann, werden übergangsweise in sogenannten Brückenprojekten betreut. Dabei handelt es sich um ein niedrigschwelliges Betreuungsangebot, um Kinder und ihre Eltern auf eine Kindertageseinrichtung oder Kindertagespflege vorzubereiten. Auch bei den Brückenprojekten kann die Anzahl der Gruppen erst nach der endgültigen Vergabe der Kita-Plätze festgelegt werden. Vorrangig ist das Angebot der Kindertagesbetreuung in Kita und/oder Kindertagespflege in Anspruch zu nehmen. In 2024 gab es acht Gruppen mit jeweils bis zu fünf Plätzen in den Kommunen Harsewinkel, Schloß Holte-Stukenbrock und Versmold.

Die geplanten und aktuell in der Umsetzung befindlichen Angebote in den Kommunen:

  • Borgholzhausen: Die zusätzliche Gruppe an der Kita Sonnenschein in Borgholzhausen ist zum 1. August 2024 gestartet.
  • Harsewinkel: Im Ortsteil Marienfeld werden im April 2025 die beiden neuen Gruppen der Kiku Marienblümchen in Betrieb genommen. Die Kita hat dann vier Gruppen.  
  • Herzebrock-Clarholz: Der Neubau der Kita ‚Villa Lindenbaum‘ der ‚global education gGmbH‘ hat sich verzögert. Die dreigruppige Containerlösung bleibt zunächst bestehen, der Neubau wird vorerst mit maximal vier Gruppen geplant. Dieser wird voraussichtlich noch im Kitajahr 2025/2026 fertig gestellt.
  • Rietberg: Für den Ortsteil Mastholte wird eine neue viergruppige Kita benötigt. Träger wird die ‚SPI Kita gGmbH‘ sein. Die Kita ist Ende Oktober 2024 mit zwei Gruppen in einer Übergangslösung in Betrieb gegangen. Der Neubau wird voraussichtlich im Frühjahr 2026 bezugsfertig sein.
  • Schloß Holte-Stukenbrock: Die Kita ‚Entdeckerzwerge‘ befindet sich derzeit in der Umsetzung, eine Gruppe ist als Übergangslösung in der Grundschule Stukenbrock untergebracht. Der Umzug in den Neubau erfolgt voraussichtlich im April/Mai 2025. Dann wird eine zweite Gruppe eröffnet. Im August 2025 werden alle vier Gruppen in Betrieb gehen.
  • Steinhagen: Die Erweiterung der Kita ‚Arche Noah‘ um eine Gruppe bei Bedarf ist ab dem 1. August 2026 geplant.
  • Versmold: Die Kita ‚Peckeloh‘ wird um eine Gruppe erweitert. Die Kita ‚Königsberger Straße‘ hat eine Containerlösung für eine Gruppe geschaffen. Ein Anbau ist in Planung.
  • Werther (Westf.): Die Trägerschaft für eine weitere zweigruppige Kita wurde an die Johanniter-Unfall-Hilfe übertragen. Voraussichtlich wird diese im Frühjahr 2026 starten. Eine Übergangslösung soll bei Bedarf eingerichtet werden.