Ausschuss für Wirtschaft, Digitalisierung, Finanzen und Rech-nungsprüfung

Neues Finanzierungsmodell der OWL GmbH

Ab 2026 orientiert sich die Dynamisierung an dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder. Die OWL GmbH geht von einer Planungsgröße von 4 Prozent pro Jahr aus. Ob diese jährliche Beitragsanpassung mit Blick auf die Aufgaben und etwaige Erhöhungen des Tarifvertrages angemessen ist, muss jedes Jahr überprüft und der Gesellschafterversammlung vorgelegt werden. Damit sollen langfristig sprunghafte Beitragserhöhungen vermieden werden. Die Verteilung der kommunalen Gesellschafterbeiträge wird auf Basis der aktuellsten Einwohnerzahlen laut IT.NRW berechnet.

Das neue Finanzierungsmodell ist eines der Ergebnisse, die im Strategieprozess der OWL GmbH entwickelt wurden. Außerdem haben sich die Gesellschafter und Akteure im Rahmen der inhaltlichen Ausrichtung auf drei Fokusthemen geeinigt: Arbeitskräftegewinnung und Bildung, Nachhaltigkeitstransformation, Regionalmarketing und Strategie. Sie bilden ab sofort die Grundlage für die Bewertung künftiger Förderprojekte. Die Finanzierung neuer Projekte soll zusätzlich zu den Beitragsbeträgen erfolgen.

Die Ausschussmitglieder beschäftigten sich außerdem mit der Förderung der Gigabit- und Mobilfunkkoordination. Bisher betrugen die Fördermittel für drei Jahre 420.000 Euro – eine Anschlussförderung sieht nur noch die Hälfte vor. Die Landesförderung läuft nur noch bis Mai 2025. Da sich aus den beiden Aufgabenbereichen Synergien ergeben, sollen diese künftig in der Stelle des Gigabitkoordinators zusammenlaufen. Die Stelle des Mobilfunkkoordinators im Kreis Gütersloh wird im Stelleplan 2025 abgebaut. Die Politikerinnen und Politiker stimmten einstimmig dafür.

Des Weiteren gab Breitbandkoordinator Jan Christoph Dübner einen Überblick über den aktuellen Stand des Projekts ‚Graue Flecken‘. Das sind Adressen, die über eine sehr niedrige Bandbreite verfügen und förderfähig sind. Im Kreis Gütersloh gibt es 3.685 graue Flecken: Haushalte, die zwar mit mehr als 30 Megabit pro Sekunde unterwegs sind, aber noch unterversorgt sind. Rund 2.152 Haushalte surfen sogar mit weniger als 30 Megabit pro Sekunde – hier spricht man von sogenannten weißen Flecken. Zusammen sind das 5.837 förderfähige Adressen. Bis Ende des Monats kann – sofern die Kommunen zustimmen - ein weiterer Förderantrag nach der Gigabitrichtlinie 2.0 gestellt werden. Dem stimmten die Politikerinnen und Politiker einstimmig zu.