Ausschuss für Wirtschaft, Digitalisierung,  Finanzen und Rechnungsprüfung

Der lange Weg zur Forschungseinrichtung

Das realistische Fazit: Die Aussichten, kurz- bis mittelfristig eine Forschungseinrichtung im Kreis Gütersloh anzusiedeln sind gering. Sowohl Forschungseinrichtungen als auch Fördermittelgeber verfolgen derzeit keine konkreten Erweiterungen der Forschungsinfrastruktur, sondern wollen bestehend Einrichtungen wirtschaftlich absichern.

 

Campus Gütersloh ist der Anker

Forschungsseitig ist die Hochschule Bielefeld (HSBI) – Campus Gütersloh – der Hochschul-und Forschungsanker. Somit ergäbe sich ein Fokus auf das Oberthema ‚Automatisierung/Produktion‘, das jedoch für die Ansiedlung einer Forschungseinrichtung zwingend gemeinschaftlich mit der HSBI und Unternehmen weiterentwickelt werden müsste. Die Wünsche der Unternehmen werden von den regionalen Instituten größtenteils abgedeckt. Für eine weitere Entwicklung müssten konkreten Bedarfe der Unternehmen detaillierter benannt werden.

 

In Frage kommende Einrichtungen wären laut Prüfung die Forschungsgemeinschaften Zuse, Johannes Rau, Leibniz und Fraunhofer mit unterschiedlichsten Realisierungswahrscheinlichkeiten und -zeiträumen. Die Etablierung eines Instituts geschieht über Vorstufen (Außenstelle). Fünf bis 14 Jahre zur Entstehung eines Fraunhofer-Instituts sind dabei realistisch.

Die proWi und die Innovationsmanufaktur Gütersloh (IMA) verfolgen das Thema weiter. Sinn mache laut proWi die Gründung einer Arbeitsgruppe aus Unternehmen und Wissenschaft zur konkreten Entwicklung eines Schwerpunktes. proWi und IMA können die Plattform für diese Arbeitsgruppe zur Verfügung stellen.

 

Fraunhofer-Institut im Kreis Gütersloh – Prüfauftrag

Der Prüfauftrag wurde gemeinschaftlich von der IMA sowie der proWi wie folgt bearbeitet: Zunächst wurde eine umfassende Analyse der regionalen Forschungslandschaft, bestehender Forschungseinrichtungen und ihrer Schwerpunkte durchgeführt. Es erfolgte ein Austausch mit verschiedenen Forschungseinrichtungen über ihre Ansiedlungskriterien. Des Weiteren wurden die verfügbaren Fördermöglichkeiten auf EU-, Bundes- und Landesebene recherchiert. Da Forschungseinrichtungen in der Regel einen thematischen Bezug zu den örtlichen Forschungsthemen haben, wurden Gespräche insbesondere mit der Hochschule Bielefeld geführt mit Fokus auf dem Campus Gütersloh um potenzielle Forschungsthemen zu identifizieren, die ausgebaut oder neu entwickelt werden könnten. Parallel dazu wurden Unternehmen aus dem Kreis Gütersloh zu ihren Interessen und Bedarfen befragt und mit den bestehenden Schwerpunkten der Forschungseinrichtungen der Region abgeglichen.