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Ausschuss für Arbeit und Soziales
Nachfrage nach Kurzzeit- und Tagespflege steigt
Die Nachfrage nach Kurzzeit- und Tagespflegeplätzen steigt weiterhin an. Besonders im Bereich der Tagespflege ging die Entwicklung seit 2010 dynamisch voran: Damals waren es noch 187 Plätze in 14 Einrichtungen – das hat sich seitdem etwa alle fünf Jahre fast verdoppelt. Doch mit der Coronapandemie stagnierte die Entwicklung. Monika Brummel, Sachgebietsleiterin Pflege, erklärte den Ausschussmitgliedern die aktuelle Situation in der Kurzzeit- und Tagespflege im Kreisgebiet.
Aktuell gibt es im Kreisgebiet 756 Tagespflegeplätze auf 49 Einrichtungen verteilt. Damit hat der Kreis Gütersloh im bundesweiten Vergleich eine der höchsten Versorgungsquoten pro Einwohner. In der Kurzzeitpflege sind es 431 Plätze in 36 Einrichtungen. Hier sei jedoch zu erwähnen, dass die Anzahl der Plätze zwar gestiegen ist, doch die meisten davon sind in vollstationären Einrichtungen angesiedelt. Sie können sowohl für die Kurzzeitpflege als auch regulär als langfristige Pflegeplätze genutzt werden.
Eine große Herausforderung im Pflegebereich sei vor allem der Fachkräftemangel. Um dem entgegenzuwirken und die Anbieter zu unterstützen, haben Brummel und ihr Team verschiedene Maßnahmen initiiert: Dazu gehört beispielsweise ein Leitfaden für die Akquise neuer Fachkräfte. Zudem soll die Präsenz auf den Berufs- und Ausbildungsmessen verbessert werden sowie die Mitarbeit in verschiedenen Netzwerken im gesamten Kreisgebiet. Außerdem gibt es gemeinsame Veranstaltungen mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter und dem Zentrum für Innovation und Gesundheitswirtschaft OWL wie beispielsweise ‚Deine Chance in der Pflege‘ am kommenden Montag, 16. September.
Außerdem auf der Tagesordnung des Ausschusses: Die aktuelle Situation im Bürgergeld. Dazu referierten Fred Kupczyk (Leiter des Jobcenters), Kathrin Meister (Abteilungsleiterin Leistungen) sowie Dominik Richard (Abteilungsleiter Arbeit und Steuerung). Mit derzeit 9.904 Bedarfsgemeinschaften habe die Anzahl einen Höchststand erreicht. Dabei sei im Frühjahr 2022 ein signifikanter Anstieg zu vermerken. Das sei unter anderem auf den Ukrainekrieg und die damit verbundene Fluchtbewegung zurückzuführen. Aber auch aus anderen Ländern gab es viele Zuzüge. Zu den acht zugangsstärksten Asylherkunftsländern gehören: Eritrea, Nigeria, Somalia, Afghanistan, Irak, Iran, Pakistan und Syrien. Weitere Gründe für den Zugang in den Leistungsbezug sind unter anderem: SGB III, ein nicht ausreichendes Einkommen, Umzüge oder wenn persönliche Verhältnisse sich geändert haben, etwa durch Scheidung oder Trennung.
Seit Anfang des Jahres ist das Jobcenter in der sogenannten vermittlungsoffensive. Dabei sollen Personen im SGB II schneller in den persönlichen Integrationsprozess einsteigen können. Ihnen wird nach dem Integrationskurs eine Arbeit vermittelt. Sie lernen die Sprache und die Qualifizierungen dann nicht ausschließlich im Unterricht, sondern direkt in der Praxis. Das Jobcenter konnte die Anzahl der Kundengespräche im Jahresverlauf konsequent erhöhen und die Vielfalt von Integrationsmaßnahmen erweitern.