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Kreisstraßenbauprogramm
Ausschuss verabschiedet
Programm mit
Budgetanpassung
Hintergrund und Ziele
Der Kreis Gütersloh hat sich im Jahr 2022 verpflichtet, innerhalb von zehn Jahren 80 Prozent der Kreisstraßen in die Qualitätsstufe 3 und 100 Prozent der Radwege in die Qualitätsstufe 2,5 oder besser zu bringen. Um diesen Plan weiterhin umsetzen zu können, ist eine Anpassung des investiven Baubudgets erforderlich.
Notwendige Anpassungen im Überblick
Letztmalig wurden 2020 die Mittel für Fahrbahnen, Brücken und Radwege auf 2,47 Millionen Euro und die Mittel für Verkehrssicherungsmaßnahmen auf 30.000 Euro festgelegt. Dies betrifft den Teil I a des Bauprogramms. Seitdem sind die Baukosten um 32,4 Prozent gestiegen, was eine Erhöhung um 810.000 Euro erfordert. Zusätzlich werden im Haushalt die Mittel für Sanierungsmaßnahmen im Teil III des Programms, die letztmalig in 2022 auf 2,221 Millionen Euro festgelegt wurden, angehoben. Die Kosten in diesem Bereich sind um 26,5 % gestiegen, was eine weitere Erhöhung um 589.000 Euro notwendig macht. Insgesamt ergibt sich ein Mehrbedarf von 1,399 Millionen Euro, der teilweise durch mehr zu erwartende Zuschüsse von 750.000 Euro gedeckt werden kann. Somit müssen die kreiseigenen Mittel um 649.000 Euro aufgestockt werden, was den Eckwert auf 5,029 Millionen Euro anhebt.
Hintergrund: Wenn keine Anpassungen vorgenommen werden, führt das dazu, dass die geplanten Sanierungen deutlich geringer ausfallen. Konkret bedeutet das: Statt 2,2 Kilometern Straßensanierungen könnten nur noch 1,6 Kilometer realisiert werden. Bei den Radwegen sieht es ähnlich aus: Anstelle der geplanten 4,9 Kilometer könnten lediglich 3,6 Kilometer saniert werden. Damit würde ein erheblicher Teil der als notwendig erachteten Erneuerungsmaßnahmen nicht umgesetzt werden können.
Investitionsvolumen und Maßnahmen
Für das Jahr 2025 stehen durch Zuschüsse Dritter und kreiseigene Mittel insgesamt 7,029 Millionen Euro für Bau- und Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung. Zusätzlich sind Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 2,57 Millionen Euro vorgesehen.
Im Einzelnen umfasst das Kreisstraßenbauprogramm unter Ziffer Ia Folgemaßnahmen aus 2022/2023 sowie eine neue Baumaßnahme. Für Fahrbahnmaßnahmen sind 1,88 Millionen, für Brücken 480.000, für Radwege 910.000 und für Gehwege 200.000 Euro eingeplant. Alternativmaßnahmen werden ebenfalls berücksichtigt, um Flexibilität bei der Umsetzung zu gewährleisten.
Unter Ziffer III sind Sanierungsmaßnahmen, Grunderwerb und Investitionen am Kreisstraßenbauhof mit insgesamt 3,559 Millionen Euro veranschlagt. Kleinere Beträge sind für Planungen und Verkehrssicherungsmaßnahmen vorgesehen. Mit dieser Budgetanpassung will der Kreis Gütersloh weiterhin die Qualität seiner Infrastruktur verbessern und die Mobilität für Bürgerinnen und Bürger sicherstellen. Das Straßenbauprogramm wird zunächst den Kreisausschuss befassen, in der Folge den Kreistag.
Die Baumaßnahmen im Einzelnen:
Der Kreis Gütersloh plant in Zusammenarbeit mit den Städten Rheda-Wiedenbrück, Versmold und Borgholzhausen die Umsetzung von drei bedeutenden Infrastrukturmaßnahmen im Jahr 2025. Diese Maßnahmen sollen die Verkehrssicherheit und die Bedingungen für den Rad- und Fußverkehr verbessern. Sie sind alle aus dem Alltagsradwegekonzept des Kreises Gütersloh. Die Arbeiten sollen 2025 beginnen, vorbehaltlich der Bereitstellung der Haushaltsmittel.
- Umgestaltung der K1 (Hauptstraße) in Rheda-Wiedenbrück – 1. Bauabschnitt
Zusammen mit der Stadt Rheda-Wiedenbrück wird die K1 (Hauptstraße) auf einer Länge von 900 Metern zwischen dem Emsweg und der L 791 (Nordring) umgestaltet. Geplant ist die Schaffung von 1,50 Meter breiten Schutzstreifen für den Radverkehr sowie mindestens 2,50 Meter breiten Gehwegen. Der bestehende Knotenpunkt Mittelhegge/Feldhüser Weg wird zu einem barrierefreien Kreisverkehr umgebaut. Durch neue Grünstreifen und Baumpflanzungen erhält die Straße einen Alleecharakter. Das Projekt soll die barrierefreie Gestaltung gemäß den Richtlinien des Landes NRW sicherstellen und ist Teil des Alltagsradwegekonzepts mit einer hohen Bewertung (32 von 40 Punkten). Die Kosten für das Jahr 2025 werden auf 1.470.000 Euro im Jahr 2025 geschätzt.
- Neuer Geh- und Radweg an der K 23 (Casumer/Hesselteicher Straße) in Versmold und Borgholzhausen
Ein straßenbegleitender Geh- und Radweg wird an der K 23 zwischen Versmold und Borgholzhausen gebaut. Der 3,4 Kilometer lange Weg wird mit einer 2,50 Meter breiten, bituminös befestigten Trasse und Sicherheitsstreifen ausgestattet. Brückenarbeiten, wie die Verbreiterung der Hessel-Brücke und der Bau einer neuen Geh- und Radwegbrücke über den Ziegenbach, sind Teil der Maßnahme. Das Projekt schließt eine Lücke im Radwegenetz und dient der Trennung von motorisiertem und nichtmotorisiertem Verkehr. Die geschätzten Kosten für das Jahr 2025 belaufen sich auf 560.000 Euro im Jahr 2025.
- Ausbau und Verbreiterung des Geh-/Radweges an der K 23 (Casumer Straße) in Versmold
Eine umfassende bauliche Erneuerung und Erweiterung ist an der der K 23 (Casumer Straße) in Versmold vorgesehen – im Abschnitt zwischen der Kreuzung mit der L 786 (Oesterweger Straße) und dem Ende des bestehenden Geh- und Radweges hinter der Einmündung der K 24 (Frankfurter Weg). Bei dieser Maßnahme wird nicht nur die Fahrbahn grundlegend erneuert, sondern auch der angrenzende Geh- und Radweg entsprechend dem Alltagsradwegekonzept. Der Streckenabschnitt dient als wichtiger Zubringer zur A 33 für den Verkehr aus und nach Gütersloh, Harsewinkel und den umliegenden Regionen. Aufgrund der intensiven Verkehrsbelastung, insbesondere durch den Schwerlastverkehr zu den nahegelegenen Industriegebieten, sind erhebliche Schäden an der Fahrbahn entstanden. Die Verkehrssicherheit zu erhalten ist wirtschaftlich nicht mehr vertretbar, was eine grundlegende Sanierung unumgänglich macht. Durch die geplante Erneuerung der Fahrbahn in Asphaltbauweise eröffnet sich für den Kreis Gütersloh die Gelegenheit, den Geh- und Radweg entlang der Casumer Straße gemäß des Alltagsradwegekonzepts sicherer und attraktiver zu gestalten. Die Verbreiterung des Geh- und Radweges von 2,00 auf 2,70 Meter und die Einrichtung eines 1,75 Meter breiten Sicherheitstrennstreifens zwischen Fahrbahn und Geh- und Radweg werden eine deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit und eine gesteigerte Attraktivität für Radfahrende bringen. Dies ist insbesondere von Bedeutung, da der Geh- und Radweg eine Hauptverbindung zwischen Borgholzhausen und Harsewinkel darstellt, jedoch bisher nicht den erforderlichen Querschnitt für diese Verbindungsfunktion aufweist. Der Vollausbau der K 23 wird auf einer Länge von 1.050 Metern erfolgen, beginnend nördlich der Einmündung in die L 786 (Oesterweger Straße). Dabei wird der Kreuzungsbereich zwischen der K 23 (Casumer Straße) und der K 24 (Frankfurter Weg) ebenfalls grundhaft erneuert. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wird die bestehende Querungshilfe für Fußgänger barrierefrei umgestaltet, und die Fahrbahn wird ihre Breite von 6,50 Meter beibehalten. Um den Geh- und Radweg zu verbreitern, wird die Straßentrasse um durchschnittlich 1,50 Meter in östliche Richtung verschoben. Außerdem wird eine bestehende Gewölbebrücke über den Sinnerbach durch einen neuen Rahmendurchlass ersetzt, der auch ökologische Anforderungen erfüllt. Damit werden die Anforderungen der EG-Wasserrahmenrichtlinie berücksichtigt. Für die Umsetzung der Bauarbeiten sind im Haushaltsjahr 2025 Mittel in Höhe von 1.440.000 Euro eingeplant, ergänzt durch eine Verpflichtungsermächtigung von 30.000 Euro.