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Kreis renaturiert Sennebach
Sennebach aus dem Bett geholt
Vor der Maßnahme wurde der Sennebach durch eine Ufermauer und Lebensbäume in eine kanalähnliche Form gezwungen. Der Kreis Gütersloh stellte den natürlichen Zustand wieder her, sodass sich der Bach nun über eine Breite von zehn Metern schlängelt. Die Fläche dient jetzt als Retentionsraum, in den der Bach bei Starkregen und Hochwasser ausweichen kann.
Solche Maßnahmen sind erforderlich, um die Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU WRRL) umzusetzen. Gemäß der EU WRRL müssen Gewässer ökologisch durchgängig sein. Ökologische Durchgängigkeit bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Lebewesen im Gewässer unterschiedliche Abschnitte des Fließgewässers ohne Probleme erreichen können. „Wir freuen uns, dass diese Maßnahme so toll umgesetzt wurde und die Eigentümerin uns die dafür notwendigen Flächen zur Verfügung gestellt hat“, sagt Juhnke.
In der jetzigen Form kann sich das Gewässer eigenständig entwickeln. Als Strömungslenker wurde Totholz eingesetzt. Auch strömungsberuhigte Bereiche wurden angelegt, in denen Fische und Insekten einen geschützten Laichplatz finden. Juhnke erhofft sich, bald auch Forellen und Libellen am Sennebach entdecken zu können.
Bei der Umsetzung der Maßnahme entfernte die Firma Grabbe aus Hövelhof innerhalb einer Woche etwa 500 Kubikmeter Erde, Gehölze und Beton aus dem Flussbett.
Die angrenzende Fläche wurde ebenfalls naturnah gestaltet. Die Firma Froli sammelt dadurch Ökopunkte und schafft Ausgleichsflächen für Bauprojekte im planerischen Außenbereich. Langfristig soll dort eine Wiese entstehen. „Es ist keine Erweiterung geplant, die Fläche bleibt grün“, erklärt Fromme. Mitarbeiter von Froli nutzen den renaturierten Bereich bereits für ihre Mittagspausen, so Fromme.
Der Sennebach entspringt in der Senne im Bereich von Augustdorf. Er fließt größtenteils durch die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock und macht einen Bogen nach Hövelhof. Nach etwa 25 Kilometern mündet er schließlich bei Rietberg in die Ems.
Juhnke freut sich, dass die Abteilung Umwelt aktiv auf die Grundstückseigentümerin zugegangen ist und den Kontakt zur Abteilung Tiefbau herstellt hat. Auf diese Weise können Eigentümer auf bestehendes Renaturierungspotential hingewiesen und weitere Maßnahmen des Gewässer- und Hochwasserschutzes umgesetzt werden.