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Anna Brockmeyer: Wenn man nichts zu meckern hat
September 2019 / In meinem Studienfach ist es vorgeschrieben auch praktische Erfahrungen in einem Beruf zu sammeln. Es musste also ein Praktikum her. Nur wo? Beim virtuellen Stöbern durch verschiedene Berufszweige fiel mir die Homepage vom Kreis Gütersloh ins Auge. Einige Wochen in meiner Heimatstadt zu verbringen und dabei in einen möglichen späteren Beruf hineinschnuppern klang schon mal sehr verlockend. Ich bewarb mich und bekam den Platz für sechs Wochen in der Pressestelle der Kreisverwaltung.
Klar, am Anfang denkt man: Kaffee kochen, Papierkram erledigen oder andere eher unangenehme Aufgaben, mit denen man eben eine ungelernte Kraft beschäftigen kann. Jedoch war genau das Gegenteil der Fall. Ich wurde direkt vom Team als Mitglied aufgenommen und konnte in den ersten Tagen bei spannenden Terminen hospitieren. Beispielsweise war ich bereits in der ersten Praktikumswoche bei zwei Fernsehdrehs des ZDF und des WDR dabei und dokumentierte alles mit Fotos und Videos für Social Media. Mir wurde gezeigt, wie man den Pressespiegel erstellt und archiviert, wie man Pressemitteilungen und kleinere Beiträge verfasst. Später fuhr ich mit einem der Dienstwagen auf eigene Termine, erstellte Instagram Videos, Pressemitteilungen und Facebook Beiträge. Für die Mitarbeiterzeitung „Kreis Intern“ wurden mir ebenfalls einige Projekte anvertraut.
Insgesamt hat mir die Zeit im Team sehr gut gefallen. Ich habe viele Facetten dieses Berufes kennenlernen dürfen. Die Volontärin Isabelle hat mich zudem in den ersten Wochen besonders unterstützt und gezeigt, wie hier der Hase läuft. Das Team an sich und die Stimmung im Büro sind sowohl gelassen, als auch produktiv. Alle haben mich freundlich aufgenommen und selbst wenn ich fünfmal den gleichen Fehler gemacht habe, wurde er mir immer wieder aufs Neue geduldig erklärt. Interessant waren auch die Ausschusssitzungen und Dienstjubiläen, die kleinen Feiern oder Aktionen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein Arbeitgeber, der so viel für ein gutes Arbeitsklima und Miteinander tut, ist mir bisher noch nicht begegnet. Zwar klingt das alles jetzt wie die reinste Jubelhymne, allerdings fällt mir beim besten Willen nichts negatives ein, außer vielleicht, dass das Wetter oft zu wünschen übrig ließ und das Essen in der Kantine manchmal zu salzig war.
Falls sich nach meinem Studium noch etwas in der Richtung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Kreis ergeben würde, hätte ich das Glück jeden Morgen nach dem Aufstehen nicht bei dem Gedanken zu Schaudern gleich zur Arbeit zu müssen, sondern mich auf die angenehme Atmosphäre und den Job an sich zu freuen.
Von Anna Brockmeyer