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Ausschuss für Arbeit und Soziales
Aktuell keine weiteren stationären Pflegeplätze nötig
Mehr als 19.400 pflegebedürfte Bürgerinnen und Bürger wohnen im Kreis Gütersloh, rund 2.350 in dauerstationären Einrichtungen. Etwa 1.010 leben in Haus- und Pflegewohngemeinschaften. Das heißt rund 3.360 Personen erhalten eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung. Ziel der Pflegebedarfsplanung ist es, vorausschauend das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage herzustellen und so die Lebensqualität im Alter zu sichern. Für seine Prognose spielte Mennicken fünf verschiedene Szenarien durch. Derzeit beobachte er einen Rückgang im Bereich der dauerstationären Plätze, dafür werde das Angebot der Haus- und Pflegewohngemeinschaften ausgebaut. Das mache einen zusätzlichen Bedarf an dauerstationären Plätzen in den kommenden drei Jahren unwahrscheinlich. Da jedoch künftig durch die demografische Entwicklung mehr ältere Personen im Kreis Gütersloh leben werden, wird voraussichtlich ab 2028 ein Mehrbedarf entstehen. Bis 2050 steige die Anzahl der Pflegebedürftigen im Schnitt auf rund 31.000.
Die Ausschussmitglieder unter der Leitung von Thorsten Klute (SPD) beschäftigten sich in ihrer Sitzung außerdem mit aktuellen Herausforderungen im Jobcenter. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und der Einführung des Bürgergeldes stellte Björn Haller, Abteilungsleiter Arbeit und Steuerung beim Jobcenter Kreis Gütersloh, die aktuelle Situation und Entwicklung vor. Judith Schmitz, Abteilungsleiterin Soziales beim Kreis Gütersloh, präsentierte den Sozialleistungsbericht 2022 und Manuel Erdmeier, Leiter des Kommunalen Integrationszentrums (KI) des Kreises, berichtete über das auslaufende Projekt ‚BOP – Beratung, Orientierung, Perspektiven‘. Dabei handelte es sich um eine Kooperation des KI, des Jobcenters sowie der Fortbildungs-Akademie Reckenberg-Ems gGmbH in Rheda-Wiedenbrück. Ziel war es, zugewanderte Menschen insbesondere aus Südosteuropa, Mittel- und Osteuropa bei der Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. 117 Personen, davon viele Zugewanderte aus Rumänien, Polen und Bulgarien, profitierten von diesem offenen und niedrigschwelligen Angebot und konnten so neue berufliche Perspektiven entwickeln. So haben beispielsweise 19 von ihnen einen Job oder eine Ausbildungsstelle gefunden, 42 konnten in Sprachkurse vermittelt werden. 15 erhielten Unterstützung bei der Anerkennung von ihren Schulzeugnissen und Qualifikationen. Das Besondere an dem einjährigen Projekt war die Kombination aus individueller Beratung und praxisorientierten Einheiten.