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Jugendhilfeausschuss
Digitalisierung soll Personal entlasten
Das Arbeitsgebiet der Beistandschaft lässt sich in drei Felder unterteilen: Beratung und Unterstützung, Beistandschaft und Beurkundungen. In allen Bereichen ist das Arbeitsaufkommen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Aus diesem Grund benötigt die Abteilung Jugend eine weitere Vollzeitstelle, um den Mehrbedarf abzudecken. Dieser hängt von den Fallzahlen, gesetzlichen Änderungen und dem Verhalten der beteiligten Eltern ab. Die Zahl der Beratungen von alleinerziehenden Elternteilen zum Thema Betreuungsunterhalt sowie die Unterhaltsberatungen für junge Volljährige sind gestiegen und nehmen damit mehr Zeit der Mitarbeitenden in Anspruch. Auch die anlassbezogenen Unterhaltsprüfungen haben zugenommen, die sich unter anderem durch eine veränderte berufliche Situation und den Bezug von Arbeitslosen- oder Krankengeld ergeben. Darüber hinaus musste die Abteilung Jugend in den vergangenen Jahren mehr Beurkundungen ausstellen. Das sind vor allem Fälle, in denen Dolmetscher hinzugezogen werden müssen, aber auch Fremdbeurkundungen, die von Rechtsanwälten, anderen Beiständen oder dem Landesamt für Finanzen gefordert werden.
Aktuell werden in der Abteilung Jugend verschiedene Prozesse digitalisiert, beispielsweise in den Bereichen Unterhaltsvorschuss und Elterngeld. Bis Ende 2024 soll auf die digitale Akte umgestellt werden. Um die Prozesse weiterhin optimieren zu können und den technischen Entwicklungen anzupassen, soll zu der bereits bestehenden halben Stelle eine weitere halbe Stelle hinzukommen. Ziel ist es, das bereits bestehende Personal durch digitalisierte Abläufe zu entlasten und gleichzeitig die gesetzlichen Vorgaben umzusetzen.
Auf die Abteilung Jugend kommt im kommenden Jahr eine neue Aufgabe zu. Ab Januar sollen Verfahrenslotsen bei Beratungen von jungen Menschen mit (drohenden) Behinderungen und deren Familien unterstützen, die einen möglichen Anspruch auf Eingliederungshilfe haben. Darüber hinaus sollen Verfahrenslotsen Kooperationsvereinbarungen mit verschiedenen Akteuren schließen und den Austausch mit Trägern der Eingliederungshilfe gewährleisten. Um diese Aufgaben zu erfüllen, ist eine weitere Stelle nötig.
Innerhalb der Abteilung Jugend soll ein KIM-Case-Management aufgebaut werden. Dieses soll dem Kommunalen Integrationszentrum des Kreises als Ansprechperson dienen, wenn Fragen aufkommen oder Unterstützung bei den Kindern und ihren Familien benötigt wird. Auch die Schulungen der Sprachlotsen sollen unterstützt werden, um Themen der Abteilung Jugend miteinzubeziehen. Netzwerkarbeit mit den Kommunen und Institutionen steht ebenfalls auf der Agenda. Für diesen Bereich ist eine Vollzeitstelle im Stellenplanentwurf berücksichtigt. Die Personalkosten werden anteilig vom Land refinanziert.