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Verdienstkreuz erster Klasse
Bundespräsident zeichnet Ursula und Udo Bolte aus
Mit einem Gratulationsgrußwort schloss sich Landrat Sven-Georg Adenauer an. Er stellte fest, dass Boltes Engagement einerseits weltgewandt und andererseits sehr bodenständig gewesen sei und fasste zusammen: „Ihr beide, ihr tut Gutes und ihr tut unserem Kreis gut.“ Steinhagens Bürgermeisterin Sarah Süß gratulierte den Ausgezeichneten mit einer Rede und aus Lettland kam ein Schreiben zu Ehren der Boltes, das während der Feierstunde von Landrat Adenauer verlesen wurde. Unterzeichnet hatte Guntis Glatkins, der Bürgermeister von Rujena, Steinhagens Partnergemeinde in der Region Valmiera.
Musikalisch mitgestaltet wurde die Feierstunde von der Musikschue für den Kreis Gütersloh, vertreten durch das ‘Quartett la réjouissance‘: Gregor van den Boom und Beate Corßen an der Violine, Pia Krussig auf der Viola und Michael Corßen am Violoncello.
Auszeichnungswürdige Verdienste hat das Ehepaar durch sein jahrzehntelanges Engagement im kommunalpolitischen, sozialen und kulturellen Bereich erworben.
Ursula Bolte war von 1997 bis 1999 erste hauptamtliche Landrätin des Kreises Gütersloh und gehörte von 2000 bis 2005 als Mitglied dem Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen an. Udo Bolte war bis zu seiner Pensionierung 2008 Vertriebsleiter Deutschland bei der Dürkopp Adler GmbH in Bielefeld. Die Eheleute Bolte haben zwei erwachsene Kinder.
1996 wurden die Eheleute für ihr kommunalpolitisches Engagement mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Seitdem haben beide ihre kommunalpolitischen Tätigkeiten fortgeführt und intensiviert sowie weitere ehrenamtliche soziale- und kulturelle Aufgabenbereiche übernommen.
Ursula Bolte
Ursula Bolte engagiert sich seit 1965 als Mitglied der SPD im SPD Ortsverein Steinhagen. Von 1982 bis 1998 war sie Vorsitzende des SPD-Landesausschusses Nordrhein-Westfalen. 1973 wurde sie in den Kreistag des Kreises Gütersloh gewählt, dem sie bis 1997 angehörte. Als stellvertretende und spätere Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion gehörte Frau Bolte zu den prägenden Persönlichkeiten der Kreispolitik. Durch ihre engagierte und stets menschliche und zugewandte Art hat sie maßgeblich zu einem guten Miteinander im Kreistag beigetragen. Von 1979 bis 1994 fungierte sie Bolte als stellvertretende Landrätin, 1994 wurde sie zur damals noch ehrenamtlichen Landrätin des Kreises Gütersloh gewählt. In diesem Amt hat sie sich bis 1997 engagiert. Von 1995 bis 1997 und von 2000 bis 2005 vertrat sie zweimal als direkt gewählte Abgeordnete die Interessen der Bürgerinnen und Bürger ihres Wahlkreises im Landtag Nordrhein-Westfalen. Von 1997 bis 1999 war Ursula Bolte die erste hauptamtliche Landrätin des Kreises Gütersloh. Als Verwaltungschefin hat sie unter anderem die Modernisierung der Kreisverwaltung vorangetrieben. Bei öffentlichen Terminen war sie als Repräsentantin des Kreises für ihr offenes Ohr für die Bürgerinnen und Bürger bekannt.
Über vier Jahrzehnte – von 1969 bis 2009 – hat sich Ursula Bolte durch ihr sachkundiges und persönliches Engagement um die Kreissparkasse Halle/Westf. verdient gemacht. Dort wirkte sie als Mitglied und Vorsitzende des Verwaltungsrates mit und war im Kredit- und Bilanzprüfungsausschuss.
Seit 1976 ist Ursula Bolte Mitglied und von 2005 bis 2016 war sie erste Vorsitzende des AWO-Ortsvereins Steinhagen. Hier war sie verantwortlich für die Gestaltung der Angebotsstruktur und für die Öffentlichkeitsarbeit. Besonders am Herzen liegt ihr das „AWO-Erzählcafé“, um das sie sich als Leiterin und Moderatorin viele Jahre gekümmert hat. Bolte setzte sich außerdem dafür ein, Bedürftige bei Behördengängen zu unterstützen und den Ortsverein auf die Belange von Kindern und Jugendlichen auszurichten. In ihrer Funktion als Vorsitzende war sie gleichzeitig Mitglied im Gesamtvorstand des AWO-Kreisverbandes Gütersloh. Von 2004 bis 2006 war die Steinhagenerin außerdem 1. Vorsitzende der Verkehrswacht Kreis Gütersloh.
Darüber hinaus hat sich Ursula Bolte mit großem persönlichem und zeitlichen Einsatz in der 2008 gegründeten Peter-August-Böckstiegel-Stiftung engagiert. Von 2009 bis 2019 war sie Vorsitzende des Stiftungsvorstands. Hier widmete sie sich insbesondere dem Neubau und der Erweiterung des Geburtshauses des Künstlers zu einem weit über die Grenzen des Kreises Gütersloh hinaus bekannten Museum. Mit viel Herzblut und Engagement hat sie die Planung und Umsetzung des Bauvorhabens vorangetrieben und die dafür erforderlichen Gespräche mit den Fachplanern, dem Notar, dem Katasteramt, mit Anwohnern und der Kreissparkasse geführt. Darüber hinaus hat sie auf allen politischen Ebenen für eine ausreichende finanzielle Unterstützung geworben. Dem unermüdlichen Einsatz von Ursula Bolte ist es zu verdanken, dass das Museum 2018 eröffnet werden konnte. Frau Bolte war außerdem auch Vorstandsmitglied des Peter-August-Böckstiegel-Freundeskreises und fungierte als Bindeglied zwischen der Stiftung und dem Freundeskreis, der sich vor allem für die Verbreitung der Werke Böckstiegels und um die finanzielle Unterstützung des Künstlerhauses und des Museums einsetzt. Von 2011 bis 2019 war Ursula Bolte Mitglied des Kuratoriums der Kunststiftung NRW und hat sich dort insbesondere für die Kunstförderung in Westfalen engagiert. Ursula Bolte wurde 1996 mit der Westfälisch-Lippischen Sparkassenmedaille des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe ausgezeichnet.
Udo Bolte
Udo Bolte ist seit 1963 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und war mehr als drei Jahrzehnte lang Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Steinhagen. 2003 wurde er Ehrenvorsitzender des Ortsvereins. Von 1969 bis 2020 – mit Ausnahme der Wahlperiode 2004 bis 2009 – gehörte er dem Rat der Gemeinde Steinhagen an. Hier war er zeitweise Vorsitzender unter anderem im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Ausschuss für Generationen, Arbeit, Soziales und Integration. Darüber hinaus war er 17 Jahre lang Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Von 2009 bis 2020 repräsentierte der erfahrene Kommunalpolitiker die Gemeinde Steinhagen bei zahlreichen Anlässen als Erster Stellvertretender Bürgermeister. Jahrzehntelang engagierte sich Udo Bolte für einen geänderten Verlauf der 2019 fertiggestellten Autobahn 33, um die räumliche Trennung des Gemeindegebietes mit einer anderen Trassenführung zu vermeiden. Außerdem setzte er sich für einen umfänglichen Lärmschutz an der A 33 und der vielbefahrenen Bundesstraße 68 ein. In diesem Zusammenhang hat er zahlreiche Vorhaben zur Erhöhung der Verkehrssicherheit unterstützt. In seinem Wahlkreis und Heimatort Amshausen initiierte Udo Bolte das überparteiliche Arbeitstreffen ‚Amshausen Fans‘ mit dem Bürgermeister und für die an der Verbesserung der Lebensqualität interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Bolte hat sich zudem erfolgreich für den Erhalt des Waldbades in Amshausen eingesetzt. Als sachlicher, aber auch leidenschaftlicher Kommunalpolitiker ist er für seine Kompromissbereitschaft und seine Bürgernähe bekannt und bei den Bürgerinnen und Bürgern in Steinhagen beliebt.
Udo Bolte ist außerdem einer der Initiatoren der Städtepartnerschaften der Gemeinde Steinhagen mit den Gemeinden Woerden in den Niederlanden und Fivizzano in Italien. Insbesondere die Partnerschaft mit der Gemeinde Woerden wird von ihm nach wie vor engagiert begleitet. Auf Boltes Intiative und der einer niederländischen Ratskollegin der Gemeinde Woerden wurde 1984 beschlossen, die Städtepartnerschaft durch Bürgerkomitees zur Entwicklung von Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekten in Afrika und den Ländern Lateinamerikas zu vertiefen. Bolte fördert außerdem - zum Teil aus seinem Privatvermögen und durch das Sammeln von Spenden - Patenschaften für Schulkinder in Afrika. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass inzwischen mehr als 50 Hilfsprojekte in rund 20 Ländern erfolgreich gefördert werden konnten. Seit Bestehen der freundschaftlichen Kontakte des Kreises Gütersloh mit dem Kreis Valmiera in Lettland kümmert sich Udo Bolte zudem sehr engagiert um die Freundschaft der Gemeinde Steinhagen mit der lettischen Gemeinde Rujiena. Er hat den Freundschaftsvertrag, der 2019 unterzeichnet wurde, maßgeblich auf den Weg gebracht.
Bis heute sind die Eheleute Bolte, trotz fortgeschrittenen Alters und - soweit es die Gesundheit zulässt - weiter ehrenamtlich aktiv. Es heißt, die Ehrenämter von Ursula und Udo Bolte seien ihr gemeinsames Lebenswerk.