Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

Gütersloher Schüler
werden für Podcastserie
ausgezeichnet
 

Sieger: Andreas Gibner, Schüler der ehemaligen Freiherr-vom-Stein-Realschule, erhielt für eine Arbeit über das Leben in Kasachstan und Deutschland den Förderpreis. In seinem Projekt, das von Mentor Jens Geweke (rechts) betreut wurde, steckt ein Jahr Arbeit.
Foto: Kreis Gütersloh

In einer 13-teiligen Podcastreihe beschäftigten sich die damaligen Klassen 9b und 9e im vergangenen Schuljahr mit „Wohnen in Gütersloh im Wandel“.  Eine Schülergruppe ging den Wohnbedingungen von Tagelöhnern und Hilfsarbeitern während der Industrialisierung nach, eine andere beleuchtet das Leben von Vertriebenen und Geflüchteten, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Gütersloh kamen.

Eleonora Demir und Nancy Nika Rommel (jetzt Klasse 10) berichten über ihren Podcast zum Thema Frauenhaus.  
Foto: Kreis Gütersloh

Der Einsatz von Zwangsarbeiterinnen in Gütersloher Betrieben, das Leben britischer Soldaten in und außerhalb der Kasernen oder die Einrichtung des ersten Frauenhauses sind weitere Themen, denen sich die Schülerinnen und Schüler in ihrer mehrmonatigen Projektarbeit widmeten. „Zwei Klassen und insgesamt 43 Teilnehmende zu koordinieren, war nicht immer einfach. Aber es hatte den Vorteil, dass wir zu ganz vielen Themen recherchieren und auf die unterschiedlichen Interessen der Schülerinnen und Schüler eingehen konnten “, erklärt Britta Jünemann. Die stellvertretende Schulleiterin des Städtischen Gymnasiums betreute mit ihrer Kollegin Charlotte Läzer das erfolgreiche Projekt als Tutorin. Mit dem Einsprechen und Schneiden der Podcasts oder der Redaktion eines Instagram-Profils mit historischen Fotos zum Thema begeisterten die beiden Lehrerinnen auch diejenigen, die Geschichte nicht unbedingt zu ihren Lieblingsfächern zählen.

Vor der Produktion stand die historische Recherche. An vier Vormittagen kamen die Klassen zur Gruppenarbeit im Stadt- und Kreisarchiv Gütersloh zusammen. Dank guter Vorbereitung konnten sie dort gleich mit der Arbeit an Originalquellen beginnen. „Die Klassen hatten ihre Themenlisten schon im Vorfeld verschickt, so dass wir in Ruhe überlegen konnten, welche Akten oder Zeitungen für die jeweilige Gruppe interessant sind“, erinnert sich Dr. Franz Jungbluth. Der Archivpädagoge des Kreisarchivs und Stadtarchivarin Julia Kuklik hatten die Recherchetage des Projekts gemeinsam vorbereitet und betreut. So konnten beide Archive die Auswahl aus ihren Beständen aufeinander abstimmen und die Gruppen hatten gleich mehrere Ansprechpersonen für Rückfragen oder wenn einmal Schwierigkeiten beim Lesen alter Schriften auftauchten. In der Schule und in den Archiven steckte also jede Menge Teamwork hinter der Podcastreihe, über deren Erfolg sich Julia Kuklik besonders freut: „Stadtarchiv und Städtisches Gymnasium sind schon seit Jahren offizielle Bildungspartner und haben einige historische Projekte mit Schülerinnen und Schülern auf den Weg gebracht. Schön, dass diese Arbeit durch den Erfolg beim Geschichtswettbewerb jetzt über Gütersloh hinaus bekannt wird!“

 

Fachkompetente Unterstützung: Im Rahmen einer Bildungspartnerschaft betreuten der Archivpädagoge Dr. Franz Jungbluth und Stadtarchivarin Julia Kuklik die Neuntklässler.Foto: Kreis Gütersloh

Mit dem Landessieg haben die Podcasts des Städtischen Gymnasiums sich nun auch für die zweite Bewertungsrunde durch die Bundesjury qualifiziert. Mit viel Glück geht es nicht nur nächste Woche nach Bonn, sondern in zwei Monaten weiter nach Berlin: Die fünf besten Arbeiten auf Bundesebene werden Mitte November in Schloss Bellevue vom Bundespräsidenten persönlich ausgezeichnet.