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50 Jahre Kreis Gütersloh
Bunte Skulpturen aus Gießschaum im Pavillon
Der Guss des flüssigen Polyurethans erfolgt in einer aus Plastikfolie hergestellte Hülle, wo sich das Material auf das zwanzigfache seines ursprünglichen Volumens ausdehnt. Durch die Flexibilität der Hülle ergeben sich organische fließende Formen. Bei der unkontrollierten Ausdehnung des Materials spielt auch der Zufall für den Schaffensprozess eine Rolle, da die benötigte Menge des Gießmaterials immer bloß einer groben Schätzung unterliegt. So quillt der Schaum an manchen Stellen über, sprengt die Form oder füllt diese gar nicht aus. Infolgedessen bilden sich ungeplante Auswölbungen, Einkerbungen und Narben auf der Oberfläche, die einen Kontrast zum ansonsten sehr glatten Erscheinungsbild des Materials bieten. Die organisch wuchernden Plastiken geben durch diese Schadstellen Informationen über die Beschaffenheit des Materials preis, die dem Betrachter ansonsten unter der glatten Oberfläche verborgen bleiben würden.
Die Skulpturen recken sich empor, kauern oder fallen in sich zusammen. Dadurch werden ihnen kreatürliche, eventuell auch menschliche Eigenschaften zugesprochen, sodass sich der Betrachter in der Bewegung wiederfinden kann.
Die Beschichtung der Skulpturen mit Farbe erfüllt neben der ästhetischen Funktion auch eine Schutzfunktion. Denn obwohl Polyurethan unzählige Jahre in der Umwelt verbleibt, ist es dennoch nicht formbeständig gegenüber den Einflüssen jener Umwelt. Das Material schrumpelt unter der Einwirkung von UV-Strahlung zusammen, sodass die bunte Oberflächengestaltung wie ein Panzer für die Kreaturen aus Plastik funktioniert.
Marvin Knopf studierte Malerei und Bildhauerei in Osnabrück und machte 2020 seinen Abschluss. Bereits als Student war er für den Piepenbrock-Kunstpreis nominiert und 2020 wurde er Preisträger des renommierten Museums- und Kunstvereins – Kunstpreis Osnabrück e.V.
2021 erhielt er für ein Jahr das Dauntown-Atelier-Stipendium, aus dem sich ein fester Atelierplatz entwickelte.
Die Kunstausstellungen im Pavillon vor dem Kreishaus sind ein gemeinsames Projekt des Kunstvereins Kreis Gütersloh und der Kreisverwaltung. An-lass ist das 50-jährige Bestehen des Kreises Gütersloh. Im Jubiläumsjahr sind 13 Ausstellungen zu sehen. Jede kreisangehörige Kommune ist einmal mit einem Künstler vertreten.
Liste der Künstler
-bisher zu sehen gewesen-
2. bis 31. Januar / Yasin Garrit Wörheide, Mixed Media - Versmold
1. bis 28. Februar / Gaby Wieging, Rauminstallation, Collagen – Halle/Westf.
1. bis 31. März / Marie-Theres Konietzny, Objekte, Skulpturen – Herzebrock-Clarholz
1. bis 29. April / Franziska Jäger, Malerei – Harsewinkel
2. bis 31. Mai / Bernd Bergkemper, Skulpturen – Langenberg
1. bis 30. Juni / Gabriela Brass, Malerei – Gütersloh
1. bis 31. Juli / Cristina Zanotti, Glas, Objekte – Schloß Holte-Stukenbrock
1. bis 31. August / Johannes Laurin Fischer, Bilder, Objekte, Installation – Werther/Westf.
-Vorschau-
1. bis 30. September / Marvin Knopf, Skulpturen - Borgholzhausen
2. bis 31. Oktober / Ulf Strippelmann, Objekte, Skulpturen, Installationen – Steinhagen
2. bis 30. November / Petra Berenbrinker, Malerei – Verl
1. bis 29. Dezember / Karl-Heinz Reichhardt, Skulpturen – Rietberg
2. bis 31. Januar 2024 / Melanie Körkemeier, Malerei – Rheda-Wiedenbrück