Weihnachtsbereisung: Besuch des Landrates bei den Rettungswachen, Polizeibezirksdiensten und Polizeiwachen

Einsatzzahlen im Rettungsdienst erneut deutlich gestiegen: 60.000 Einsätze in der Leitstelle koordiniert, durchschnittlich 165 am Tag

  1. Einsatzaufkommen im Jahr 2022 (Hochrechnung)

Die Einsatzzahlen verzeichnen erneut eine deutliche Steigerung zum Vorjahr.

a)    Notfallrettung und Krankentransport (inkl. Fehleinsätze)

Im Kreis Gütersloh insgesamt (drei Rettungswachenträger) ist im Bereich der

- Notfallrettung, d.h. der Einsätze mit Rettungswagen (RTW), eine erneute deutliche Steigerung von ca. 9,4 % zum Vorjahr zu verzeichnen (2021: ca. 40.202 Einsätze; 2022: ca. 43.962 Einsätze).

- Die Einsatzzahlen im Krankentransport sind um ca. 4,2% gestiegen (2021: ca. 10.818 Einsätze; 2022: ca. 11.268 Einsätze).

- Die Anzahl der Notarzteinsätze ist mit 6,1 % steigend (2021: ca. 8.959 Einsätze; 2022: ca. 9.508 Einsätze).

Alle drei Träger

2021

2022

Veränderung
gegenüber Vorjahr

Einsätze insgesamt
RTW + KTW

51.020

 

55.230

 

ca. + 8,3 %


Für die Rettungswachen in Trägerschaft des Kreises Gütersloh ist insgesamt eine Steigerung der Einsatzzahlen um ca. 10,8 % (ca. 2.819 Einsätze) festzustellen:

- Im Bereich der Notfallrettung (RTW) ist eine Steigerung der Einsatzzahlen von ca. 10,6 % zu verzeichnen (2021: ca. 22.490 Einsätze; 2022: ca. 24.868 Einsätze).

- Die Einsatzzahlen im Krankentransport liegen um ca. 11,9 % über dem Vorjahresniveau (2021: ca. 3.694 Einsätze; 2022: ca. 4.135 Einsätze).

- Die Anzahl der Notarzteinsätze liegt um ca. 5,4% über dem Vorjahresniveau (2021: ca. 3.134 Einsätze; 2022: ca. 3.302 Einsätze).

 

Anzahl

Mitarbeiter/innen (SOLL)

Einsätze

Einsätze

Veränderungen gegenüber Vorjahr

Rettungswache

2021

2022

 

Halle/Westf.

30

4.456

4.858

+ 9,0 %

Krankentransport
Halle/Westf.

2.249

2.256

+ 0,3 %

Harsewinkel

18

2.834

3.293

+ 16,1 %

Herzebrock-Clarholz

10

1.945

2.179

+ 12,0 %

Rietberg

16

3.335

3.900

+ 16,9 %

Schloß Holte-
Stukenbrock

18

3.637

4.050

+ 11,4 %

Steinhagen

10

1.969

2.232

+ 13,4 %

Verl

15

3.261

3.494

+ 7,1 %

Versmold

15

2.496

2.741

+ 9,8 %

Summen

132 MA

26.184

29.003

 + 10,8 %

Ergänzung: Zehn Mitarbeiter/innen sind darüber hinaus im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres beschäftigt. Bezogen auf alle hauptamtlichen Mitarbeiter/Innen liegt die Frauenquote bei zirka 27 Prozent.


Die Einsatzzahlen der Stadt Gütersloh in der

- Notfallrettung sind um ca. 7,0 % gestiegen (2021: ca. 11.636 Einsätze; 2022 ca. 12.454 Einsätze), im

- Krankentransport sind sie um 3,2 % gestiegen (2021: ca. 4.052 Einsätze; 2022: ca. 4.181 Einsätze) und bei den

- Notarzteinsätzen um 4,5 % gestiegen (2021 ca. 3.666 Einsätze; 2022 ca. 3.831 Einsätze).

 

2021

2022

Veränderung
gegenüber Vorjahr

Einsätze insgesamt
RTW + KTW

19.354

20.466

ca. + 5,8 %


Die Einsatzzahlen der Stadt Rheda-Wiedenbrück in der

- Notfallrettung sind um 9,5 % (2021: ca. 6.065 Einsätze; 2022: ca. 6.640 Einsätze) gestiegen, im

- Krankentransport um ca. 3,9 % (2021: ca. 3.072 Einsätze; 2022: ca. 2.952 Einsätze) gesunken und bei den

- Notarzteinsätzen um ca. 10,0 % gestiegen (2021: ca. 2.159 Einsätze; 2022: ca. 2.375 Einsätze).

 

2021

2022

Veränderung
gegenüber Vorjahr

Einsätze insgesamt
RTW + KTW

9.137

9.592

ca. + 5,0 %


b)    Rettungshubschrauber ‚Christoph 13‘

Der gesamte Kreis Gütersloh wird vom Rettungshubschrauber (RTH) ‚Christoph 13‘ (Standort Städtische Kliniken Bielefeld-Rosenhöhe) im Rahmen der Luftrettung versorgt. Im Jahr 2022 ist er 188 Einsätze im Kreis Gütersloh geflogen (2021: 137), insgesamt ist er in 2022 1.271 Einsätze in seinem Einsatzgebiet OWL geflogen.


2. Kreisrettungsdienst

a)    Rettungswachenstruktur / weitere Entwicklungen

Landrat und Bürgermeister besuchten Rettungswache in Schloß Holte-Stukenbrock: (v.l.) Bürgermeister Hubert Erichlandwehr, Leon Brinkrolf, Robert Dönnecke (stellv. Wachleitung), Landrat Sven-Georg Adenauer, Dr. Angela Lißner (Dezernentin für Ordnung, Gesundheit und Bevölkerungsschutz) und Eckhard Ramhorst (Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz).
Landrat und Bürgermeister besuchten Rettungswache in Schloß Holte-Stukenbrock: (v.l.) Bürgermeister Hubert Erichlandwehr, Leon Brinkrolf, Robert Dönnecke (stellv. Wachleitung), Landrat Sven-Georg Adenauer, Dr. Angela Lißner (Dezernentin für Ordnung, Gesundheit und Bevölkerungsschutz) und Eckhard Ramhorst (Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz).

Rettungsdienstzentrum (RDZ)

Im Frühjahr 2020 wurde in Schloß Holte-Stukenbrock in der ehemaligen Feuer- und Rettungswache ein zentrales Rettungsdienstzentrum eingerichtet, das die einzelnen Rettungswachen von zentralen Aufgaben entlastet und diese an einer Stelle bündelt. Das Gebäude erfüllt verschiedenste Funktionen: Zentrallager für Verbrauchsmaterialien, Medizinprodukte, Fahrzeuge, persönliche Schutzausrüstung, Schulungsräume für die Fort- und Weiterbildung inkl. einer Simulationswohnung und Büroräume für die Sachgebiete Ärztliche Leitung Rettungsdienst und (operativer) Rettungsdienst. Die Räume bieten Platz für zehn Arbeitsplätze. Das Gebäude ist nur angemietet und soll nach Inbetriebnahme des neuen Bevölkerungsschutzzentrums (siehe unten) aufgegeben werden.

An das Rettungsdienstzentrum wurden im zweiten Halbjahr des Jahres 2020 die ‚Mobilen Teams‘ angegliedert, die von dort zur Corona-Testung in einzelne Haushalte, aber auch in Senioreneinrichtungen, Kitas und Schulen starten. Die Einsatzplanung erfolgt über das Gesundheitsamt des Kreises.

Neubau Rettungswache Herzebrock-Clarholz

Zum 1. Januar 2019 wurde im Ortsteil Clarholz der Gemeinde Herzebrock-Clarholz ein Tages-RTW an sieben Tagen/die Woche in Betrieb genommen. Seit Mai 2019 befindet sich der RTW im 24-Stunden-Dienst. Am 1. Mai 2020 wurde die als Übergangslösung geplante Container-Wache an der Marienfelder Straße fertiggestellt und anschließend bezogen. Zukünftig ist die Einmietung in den geplanten Neubau des Feuerwehrhauses Clarholz geplant. Mit dem Ende der Bauphase ist voraussichtlich Mitte 2025 zu rechnen.

Neubau Rettungswache Steinhagen

Der bisherige provisorische Standort der Rettungswache Steinhagen am Feuerwehrgerätehaus Amshausen wurde durch kleinere Umbaumaßnahmen so hergerichtet, dass das Fahrzeug dort seit Mai 2019 als 24-Stunden-RTW eingesetzt werden kann. Für den Bau einer neuen Rettungswache wurde bereits ein geeignetes Gemeindegrundstück gefunden, das dem Kreis von der Gemeinde Steinhagen unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden soll. Es befindet sich in dem planerisch noch zu entwickelnden Gewerbegebiet Liebigstraße/Bahnhofstraße. Mit dem Ende der Bauphase ist nach derzeitiger Einschätzung im 4. Quartal 2024 zu rechnen.

Neubau Rettungswache Halle (Westf.)

Die Stadt Halle/Westf. hat ein geeignetes Grundstück an der Osnabrücker Str./B68 erworben und stellt dies dem Kreis Gütersloh, voraussichtlich im Wege eines Erbbaurechts, zur Verfügung. Ab Ende 2023 bis Mitte 2025 soll voraussichtlich die Bauphase erfolgen.


b)    Personal

Landrat und Bürgermeister dankten den Kolleginnen und Kollegen in der Rettungswache Verl: (v.l.) Malte Viezens, Maria Büscher, Landrat Sven-Georg Adenauer, Dr. Angela Lißner (Dezer-nentin für Ordnung, Gesundheit und Bevölkerungsschutz), Bürgermeister Michael Esken und Eckhard Ramhorst (Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz).
Landrat und Bürgermeister dankten den Kolleginnen und Kollegen in der Rettungswache Verl: (v.l.) Malte Viezens, Maria Büscher, Landrat Sven-Georg Adenauer, Dr. Angela Lißner (Dezer-nentin für Ordnung, Gesundheit und Bevölkerungsschutz), Bürgermeister Michael Esken und Eckhard Ramhorst (Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz).

Übernahme der Mitarbeiter der Rettungswache Verl

Mit dem Einverständnis der Stadt Verl ist zum 1. April 2022 der überwiegende Teil der vormals städtischen Mitarbeiter zum Kreis Gütersloh gewechselt. Historisch bedingt waren diese bisher bei der Stadt Verl beschäftigt und durch den Kreis, als Betreiber der Rettungswache, erfolgte eine Erstattung der Personalkosten. Organisatorische und personelle Verantwortung konnten somit zusammengeführt werden.

Ärztliche Leitung Rettungsdienst

Dr. Bernd Strickmann, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Kreises Gütersloh, leitet seit dem 1. Januar 2020 in der Abteilung Bevölkerungsschutz das neue Sachgebiet 6.3.2 ‚Ärztliche Leitung Rettungsdienst‘. Er erhält dabei Unterstützung von zwei hauptamtlichen Oberärzten: Martin Deicke ist am 1. April 2020 und Dr. André Kobiella am 1. November 2020 eingestellt worden. Beide nehmen neben Tätigkeiten in der Ärztlichen Leitung Rettungsdienst auch Tätigkeiten als Notarzt und Leitender Notarzt im Einsatzdienst wahr. Martin Deicke verlässt den Kreis Gütersloh auf eigenen Wunsch zum Jahresende, die Stelle wird nachbesetzt.

Notfallsanitäterausbildung

In 2022 haben weitere sieben Auszubildende die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter (NFS) erfolgreich beendet. In diesem Jahr sind vier Auszubildende gestartet, so dass derzeit 19 Auszubildende im Rettungsdienst des Kreises Gütersloh beschäftigt werden. Aufgrund des derzeitigen Bedarfsplans können 70 Prozent des auf den RTWs eingesetzten Personals mit Notfallsanitätern besetzt werden. Dadurch konnten alle in Frage kommenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Vergangenheit zu NFS nachqualifiziert werden; diese Maßnahme wurde bereits in 2020 abgeschlossen.

Stand heute verfügt der Kreisrettungsdienst (inkl. Stadt Verl) bereits über 82 (inkl. Kolleginnen Elternzeit; und RDZ Verwaltung) Notfallsanitäter. Nach dem derzeitigen Bedarfsplan stehen insgesamt 102 Notfallsanitäter-Stellen zur Verfügung. Die übrigen 20 Stellen sollen durch Mitarbeiter/innen, die die dreijährige Vollausbildung beenden, sukzessive besetzt werden.

Notarztstandorte in Trägerschaft des Kreises Gütersloh

Nachdem im September 2022 erstmals vier Vollzeitstellen für hauptamtliche Notärzte vom Kreistag (im Vorgriff auf den Stellenplan 2023) geschaffen wurden, sind die Stellen derzeit ausgeschrieben. Der Kreis Gütersloh erhofft sich dadurch eine deutliche Verstärkung des Notarztsystems, das bisher zum überwiegenden Teil durch den kreiseigenen Notarztpool (auf Honorarbasis) betrieben wurde. Zuletzt wurde die lückenlose Besetzung von zwei 24-Stunden-Standorten zunehmend schwieriger. Der Notarztpool wird als verlässliche Säule des Notarztsystems beibehalten.

Notarztstandort Halle/Westf.

Im Notarzteinsatzbereich Halle/Westf. wird die notärztliche Versorgung montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr durch das Klinikum Halle gewährleistet. Der Notarztpool des Kreises Gütersloh gewährleistet die notärztliche Versorgung nachts, an Wochenenden und an Feiertagen. Der Kreis Gütersloh stellt das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) sowie den Fahrer. Als Ärztlicher Leiter Notarztstandort übernimmt seit dem 1. November 2020 Dr. André Kobiella, Oberarzt im Rettungsdienst, die Fachaufsicht über die am Standort Halle/Westf. eingesetzten Notärztinnen und Notärzte.

Notarztstandort Harsewinkel

Der Notarztpool des Kreises Gütersloh stellt zusammen mit dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst, Dr. Bernd Strickmann, den Notarzt für den Notarzteinsatzbereich Harsewinkel. Als ärztlicher Leiter dieses Notarztstandortes ist seit dem 1. April 2020 Martin Deicke, Oberarzt im Rettungsdienst, eingesetzt.


Präsente für die Kolleginnen und Kollegen der Rettungswache Rietberg: (v.l.) Dr. Angela Lißner (Dezernentin für Ordnung, Gesundheit und Bevölkerungsschutz), Eckhard Ramhorst (Abtei-lungsleiter Bevölkerungsschutz), Bürgermeister Andreas Sunder, Landrat Sven-Georg Adenauer, Dennis Tanger, Marvin Hahm, Simon Knoche und Pascal Münker.
Präsente für die Kolleginnen und Kollegen der Rettungswache Rietberg: (v.l.) Dr. Angela Lißner (Dezernentin für Ordnung, Gesundheit und Bevölkerungsschutz), Eckhard Ramhorst (Abtei-lungsleiter Bevölkerungsschutz), Bürgermeister Andreas Sunder, Landrat Sven-Georg Adenauer, Dennis Tanger, Marvin Hahm, Simon Knoche und Pascal Münker.

c)    Fahrzeuge und technische Ausstattung

Im Jahr 2022 wurden drei neue Rettungswagen (RTW) für den Kreisrettungsdienst angeschafft beziehungsweise auf ein neues Fahrgestell umgesetzt. Auch diese Fahrzeuge sind mit elektrohydraulischen Schwerlasttragen (bis maximal 328 kg) ausgestattet und werden an den Rettungswachen in Harsewinkel, Schloß Holte-Stukenbrock und Verl vorgehalten. Durch die höhere Traglast und den elektrohydraulischen Antrieb der Fahrtragen erweitert sich das Einsatzspektrum der Fahrzeuge und die körperliche Belastung der Mitarbeiter verringert sich. Des Weiteren wurden zwei neue Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) für die Notarztstandorte Halle/Westf. sowie Harsewinkel angeschafft. Damit verfügt der Rettungsdienst des Kreises, inklusive der Reservefahrzeuge, aktuell über 20 Rettungswagen, davon 15 Fahrzeuge mit Schwerlasttrage, 3 Krankentransportwagen (KTW) und drei Notarzteinsatzfahrzeuge. Des Weiteren wird ein Kommandowagen für die medizinische Abschnittsleitung (Organisatorischer Leiter Rettungsdienst) bei einem Massenanfall von Verletzten und Großschadenslagen vorgehalten.

Der Kreis Gütersloh beteiligt sich an dem OWL-weiten Pilotprojekt ‚Telenotarzt‘. Bei den Telenotärzten handelt es sich um besonders ausgebildete und erfahrene Ärztinnen und Ärzte, die von einer Telenotarztzentrale aus bei Bedarf das Rettungsdienstpersonal mit Hilfe modernster fernmeldetechnischer Einrichtungen in der Patientenversorgung unterstützen kann. Von der Einsatzstelle und aus dem Rettungswagen (RTW) können Bild und Ton sowie vom EKG-Defi-Monitor erhobene Vitaldaten des Patienten in die Telenotarztzentrale übermittelt werden. Die Telenotärzte sollen so aus der Ferne eine Diagnose stellen können und die Behandlung vor Ort im Idealfall optimieren. Das Projekt ist derzeit noch in der Vorbereitungsphase. Es ist beabsichtigt, beim Kreis Gütersloh jedes Jahr bis zu vier Rettungswagen sukzessive mit der entsprechenden Videotechnik auszustatten. Nach derzeitiger Einschätzung soll der Betrieb am 1. Mai 2023 starten.


Dank an die Kollegen in der Kreisleitstelle: (v.l.) Eckhard Ramhorst (Abteilungsleiter Bevölke-rungsschutz), Bernd Strickmann (Ärztlicher Leiter Kreis Gütersloh), Dr. Angela Lißner (Dezernentin für Ordnung, Gesundheit und Bevölkerungsschutz), Klaus Brormann, Landrat Sven-Georg Adenauer, Ansgar Kanther (Leiter der Kreisleitstelle), Olaf Knop (ehemaliger Leiter der Kreisleitstelle) und Jens Kornhoff (stellv. Leiter der Kreisleitstelle).
Dank an die Kollegen in der Kreisleitstelle: (v.l.) Eckhard Ramhorst (Abteilungsleiter Bevölke-rungsschutz), Bernd Strickmann (Ärztlicher Leiter Kreis Gütersloh), Dr. Angela Lißner (Dezernentin für Ordnung, Gesundheit und Bevölkerungsschutz), Klaus Brormann, Landrat Sven-Georg Adenauer, Ansgar Kanther (Leiter der Kreisleitstelle), Olaf Knop (ehemaliger Leiter der Kreisleitstelle) und Jens Kornhoff (stellv. Leiter der Kreisleitstelle).

3. Kreisleitstelle: Personelle und Organisatorische Veränderungen

Zum 31. Dezember 2022 wird der bisherige Leiter der Leitstelle, Olaf Knop, in die Pension verabschiedet. Zukünftig wird die Kreisleitstelle geführt von Ansgar Kanther (Leiter Leitstelle), Jens Kornhoff (stellv. Leiter) und Benjamin Knoop (Leiter Technik).

Darüber hinaus ergaben sich durch ein neues Personal- und Organisationsgutachten bereits einige personelle und organisatorische Veränderungen: Der Bereich Aus- und Weiterbildung wurde bereits neu ausgerichtet. Begleitet durch interne Neustrukturierungen sind seit Mai 2022 drei neue Stellen im Bereich Teamleitung entstanden. Diese betreuen unter anderem als Praxisanleiter die immer wichtiger werdende berufsbegleitende Qualifikation. Erfreulicherweise konnten 2022, trotz sich abzeichnendem Fachkräftemangels, insgesamt acht neue Mitarbeiter eingestellt werden.

Steigende Einsatzzahlen und die stetige technische Weiterentwicklung verlangen den 38 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die rund um die Uhr für die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Gütersloh unter 112 zu erreichen sind, viel ab. Insgesamt wurden in 2022 in der Kreisleitstelle rund 60.000 Einsätze koordiniert, dies sind im Durchschnitt zirka 165 am Tag.

 

4. Sonstiges/Ausblick:

Fortschreibung des Rettungsdienst-Bedarfsplans

Für das Jahr 2023 steht die turnusmäßige Fortschreibung (alle 5 Jahre) des Rettungsdienst-Bedarfsplans an. Der Bedarfsplan beschreibt die kostenbildenden Maßnahmen des Rettungsdienstes. Hier sind insbesondere die Lage der Rettungswachen, die bedarfsgerechte Vorhaltung von Rettungsmitteln (RTW, KTW und NEF), die personelle und technische Ausstattung, aber auch Qualitätsmerkmale zu nennen. In einem mehrmonatigen Verfahren, gutachterlich begleitet, ist mit den Krankenkassen (als Kostenträger) und weiteren Beteiligten der Inhalt abzustimmen. Im Anschluss soll der Bedarfsplan durch den Kreistag beschlossen werden (voraussichtlich im 3. Quartal 2023).

Planung eines Bevölkerungsschutzzentrums

Der Kreistag hat am 25. November 2019 beschlossen, ein zentrales Bevölkerungsschutzzentrum im Kreis Gütersloh mit den Komponenten Brand- und Katastrophenschutz, Logistikzentrum Tierseuchenbekämpfung und einzelnen Komponenten für den Rettungsdienst (Desinfektionseinheit, Zentrallager, Schulungsräume, Reservefahrzeuge etc.) zu errichten und damit die Kreisfeuerwehrzentrale in St. Vit dauerhaft aufzugeben. Ein Grundstück in der Größe von rund drei Hektar an der Thaddäusstraße in Verl-Sürenheide wurde bereits erworben. Es hat eine zentrale Lage im Kreisgebiet und durch die Nähe zur Autobahnauffahrt Gütersloh/Verl eine gute Verkehrsanbindung und Erreichbarkeit.

Für den Kreisrettungsdienst ergeben sich unter Nutzung von Synergien weitere Funktionen, wie zum Beispiel: zentraler KTW-Standort, Zentrallager Verbrauchsmaterialien inklusive Pandemielager, Lagermöglichkeiten für Medizinprodukte, Fahrzeuge, Bekleidung, Büros und Arbeitsplätze für Sonderfunktionen, zentrale Desinfektionseinheit inklusive Gefahrstofflager, Schulungsräume für Simulationstrainings im Rahmen der Notfallsanitäterausbildung und zusätzliche Stellplätze für Reserve-Fahrzeuge. Andernfalls müssten diese Funktionen an mehreren Rettungswachen geschaffen werden. Zentral lässt sich das mit deutlich geringerem wirtschaftlichem Aufwand umsetzen, als dies durch bauliche Erweiterungen an den dezentralen Rettungswachen in Herzebrock-Clarholz, Rietberg, Schloß Holte-Stukenbrock, Verl, Harsewinkel, Halle/Westf., Steinhagen oder Versmold möglich wäre.

Ein Architektenwettbewerb mit Preisgericht wurde bereits durchgeführt. Vierzehn Büros nahmen teil. Gewonnen hat der Entwurf von Struhk Architekten Planungsgesellschaft mbH aus Braunschweig. Sofern alles nach Plan verläuft wird mit einer Fertigstellung voraussichtlich Ende 2025 gerechnet.

Gewalt gegen Einsatzkräfte

Seit August 2019 wurden 103 Meldungen ‚Gewalt gegen Einsatzkräfte‘ verzeichnet. Dies sind im Durchschnitt zirka 2,5 Meldungen pro Monat. Bei dem weit überwiegenden Anteil handelt es sich um verbale Gewalt, wie zum Beispiel Beleidigungen. Handgreiflichkeiten beziehungsweise körperliche Gewalt gab es nur in sehr wenigen Fällen.

Anpassung Gebührensatzung

Zum 1. Oktober 2022 wurde die Gebührensatzung angepasst. Unverändert sind die Gebührensätze für Notarzteinsatz und Krankentransport. Die Gebühr für den Rettungswageneinsatz konnte von 799 Euro auf 650 Euro reduziert werden. Ein erwirtschafteter Überschuss wird dadurch abgetragen und ein Ausgleich des separaten Rettungsdienstgebührenhaushalts sukzessive herbeigeführt.

 System ‚Mobile Retter‘

Seit Ende 2013 hat der Kreis Gütersloh das System der Mobilen Retter eingeführt, bei dem derzeit bereits bundesweit 21 Regionen (Städte/Kreise) angeschlossen sind. Bei Mobilen Rettern handelt es sich um medizinisch qualifizierte Ersthelfer, die sich in unmittelbarer Nähe zum Notfall befinden, sie werden durch die GPS-Komponente ihrer Smartphones geortet und durch die Leitstelle automatisch parallel zum Rettungsdienst alarmiert.

Mobile Retter können allein durch die örtliche Nähe sehr oft schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein und bis zu dessen Eintreffen bereits qualifizierte lebensrettende Maßnahmen einleiten, die gerade in den ersten Minuten oft entscheidend sind. Die Rettungskette wird somit gestärkt, ohne eine Änderung an der bisherigen etablierten Struktur des Rettungsdienstes vorzunehmen.

Mittlerweile haben sich für den Kreis Gütersloh zirka 800 Personen als mobiler Retter angemeldet. Alle haben eine Einweisung und ein Training erhalten. Durchschnittlich wird pro Tag zwischen ein bis zwei Mal ein Mobiler Retter alarmiert. In drei von vier Fällen kann ein Mobiler Retter den Einsatz übernehmen und leistet Erste Hilfe. Durch die immer größere Anzahl an Mobilen Rettern konnte die durchschnittliche Eintreffzeit kontinuierlich verringert werden.