Gesundheitsausschuss

Sorge um Geflügelhalter

Vier Ausbrüche der Geflügelpest in Rietberg und Verl ergeben eine sich großenteils überlappende Überwachungszone (blau). Grafik: Kreis Gütersloh.

Am 14. Oktober wurden bei einem Geflügelhalter in Rietberg 13 tote Enten festgestellt, der erste Ausbruch im Kreis Gütersloh. Die sofort genommenen Tupferproben ergaben noch am selben Tag ein positives Ergebnis. Als am 15. Oktober die Bestätigung der positiven Proben durch das Friedrich Löffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) kam, war der Bestand bereits getötet. Intensive Kontaktnachverfolgungen in über 1000 Fällen liefen an. Es folgten ein Ausstellungsverbot (16. Oktober) und die Pflicht zur Aufstallung von Geflügel (19. Oktober). Restriktionszonen wurden eingerichtet. Diese zog die Veterinärbehörde kreisrund, um sie so klein wie möglich zu halten. Infolge drei weiterer Ausbrüche wurden jedoch mehrere Restriktionszonen erforderlich. Die weiteren Ausbrüche in Verl führten zu einer sich größtenteils überlappenden Schutzzone, in der 310 Betriebe mit 552.000 Stück Geflügel. liegen. Innerhalb der 10-Kilometer-Überwachungszone liegen 812 Betriebe mit knapp 1,6 Millionen Stück Geflügel. Die Schutzzonen sind EU-rechtlich geregelt. Sorgen macht sich Steinig um die vielen Halter, die im Anschluss an den Ausbruch erst einmal nicht aufstallen dürfen: „Da geraten Existenzen in Not.“

Zum Einsatz von Antibiotika in der Tiernahrung bescheinigte der Kreisveterinär den hiesigen Haltern einen fach- und sachkundigen Einsatz. Bei 533 Kontrollen in den Jahren 2019 bis 2021 habe man keine Verstöße festgestellt. Die praktizierenden Kollegen vor Ort hätten Einsparpotenziale ausgenutzt. Steinigs Fazit: „Antibiotika wurden sehr verantwortungsvoll eingesetzt.“

Bei der der Afrikanischen Schweinepest ist die Lage nahezu unverändert: Sie breitet sich von Osten her aus; es hat Nachweise in Niedersachsen gegeben. Die Erwartung, dass es früher oder später auch den Kreis Gütersloh trifft, bleibt im Raum.