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Impfzentrum Kreis Gütersloh stellt den Betrieb ein
Meilenstein in der Pandemiebekämpfung
An 235 Tagen war das Impf-Team an der Marienfelder Straße im Einsatz. Dabei wurden sowohl im Impfzentrum als auch bei den mobilen Stationen insgesamt rund 243.000 Erst- und Zweitimpfungen gesetzt. „Ob Mitarbeitende des Deutschen Roten Kreuzes, des Malteser Hilfsdienstes, der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, der Kreisverwaltung, des Sicherheitsdienstes sowie die eingesetzten pharmazeutischen Fachkräfte und alle weiteren Helfer – hier hat sich ein starkes Team gebildet, das mit seinem Einsatz einen großen Meilenstein in der Pandemiebekämpfung hier im Kreisgebiet gelegt hat“, lobt Landrat Sven-Georg Adenauer und bedankt sich bei allen Beteiligten. Zuletzt waren noch knapp 45 Mitarbeitende im Schichtbetrieb im Einsatz, zu Spitzenzeiten waren es 85. Dabei hat jede und jeder von ihnen besondere und vor allem einprägsame Momente im Impfalltag erlebt. „Die Zeit hier im Impfzentrum wird keiner von uns jemals vergessen. Sie war zwar kurz, dafür aber umso intensiver“, betont Sandra Lange, stellvertretende Impfzentrumsleiterin.
Das Impfzentrum Kreis Gütersloh öffnete am 8. Februar erstmalig seine Türen für die Priorisierungsgruppe 1 – impfberechtigt waren alle Bürgerinnen und Bürger über 80 Jahre. Riepe erinnert sich noch genau: „Es herrschte das pure Schneechaos. Doch alle haben mit angepackt und dafür gesorgt, dass die Impflinge ihren Termin wahrnehmen konnten.“ Während Mitarbeitende des Bauhofes für freie Straßen sorgten, die Polizei den Verkehr regelte und das Impf-Team die Zufahrt und den Parkplatz frei schaufelte, hatte der Leiter selbst den Pkw einer älteren Dame aus dem Graben gezogen.
Das Land NRW bestimmte fortan per Erlasslage, welche Personengruppen geimpft werden durften und wer sich noch gedulden musste. Die Impfhotline des Impfzentrums lief heiß. „Da wurden viele Impfwillige plötzlich sehr kreativ“, schmunzelt Riepe. Einige haben mit ihrem Alter geschummelt. Ein junger Student reiste angeblich täglich nach Bayern und zurück, um seine pflegebedürftige Oma zu versorgen. Vom Akkuschraubervertreter bis hin zum Fahrradreparateur – diverse Berufsgruppen benannten plötzlich Altenheime als ihre Haupteinsatzorte. In solchen Fällen musste das Impf-Team genau hinschauen, denn zum damaligen Zeitpunkt waren die Impfdosen knapp. Riepe: „Wir mussten uns an die Erlasslage des Landes halten und Leute, die noch nicht an der Reihe waren, wieder wegschicken.“ Da war besonders der Sicherheitsdienst gefragt, der bereits am Eingang Kontrollen durchführte. Auch die Polizei sorgte mit regelmäßigen Patrouillen für Sicherheit.
Im Arbeitsalltag war eine schnelle Auffassungsgabe, lösungsorientiertes Handeln sowie Flexibilität gefragt, denn die Vorgaben änderten sich fortlaufend. „Als es plötzlich hieß, AstraZeneca darf nicht mehr an Personen unter 60 Jahren verimpft werden, mussten alle Impfstraßen von jetzt auf gleich gestoppt werden. Das kam einer Evakuierung gleich“, erinnert sich Lange. Vom Impfstart, über Sonderaktionen bis hin zu mobilen Angeboten: Das Impf-Team kann viele Geschichten aus dem Arbeitsalltag erzählen – einige sind kurios, andere lustig, manche rührend und einige wiederum auch traurig. Riepe und sein Team reagierten auf jede Herausforderung pragmatisch. So verteilten sie Klappstühle, wenn es mal zu längeren Wartezeiten kam, versorgten die Impflinge bei großer Hitze mit Getränken und kontaktierten impfberechtigte Bürgerinnen und Bürger kurzfristig, wenn abends noch Impfdosen übrig waren. „Uns war es besonders wichtig, den Besuch bei uns im Impfzentrum für die Impflinge möglichst reibungslos und unkompliziert zu gestalten“, so Riepe. Er hat das Impfzentrum Kreis Gütersloh von der Standortwahl im Dezember vergangenen Jahres bis zur jetzigen Schließung als organisatorischer Leiter begleitet. Ihm zur Seite standen seine Stellvertreterinnen Kim Nadine Ortmeier, Franziska Pirk und Sandra Lange. Die ärztliche Leitung lag bei Dr. Michael Hanraths von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe sowie bei dessen Stellvertreter Dr. Clemens Kloppenburg. „Hier saßen die richtigen Leute, zur richtigen Zeit auf den richtigen Stellen“, betont Krisenstabsleiter Frank Scheffer.
Auch die Standortwahl hat sich als richtig erwiesen. Der große Einzugsbereich sowie die Sicherheitsaspekte waren klare Pluspunkte für das Gelände am Gütersloher Flughafen. Darüber hinaus hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) dem Kreis Gütersloh die Immobilie bis auf Weiteres zur Verfügung gestellt, sodass diese nicht zurückgebaut werden muss, sondern jederzeit als Impfzentrum reaktiviert werden könnte. Sie bleibt außerdem die Zentrale für die sogenannte Koordinierende COVID-Impfeinheit (KoCi). Diese Einheit um Lange und Pirk setzt sich aus neun weiteren Mitarbeitenden des Impf-Teams zusammen. Für sie geht der Einsatz noch weiter, denn sie werden auch künftig die Impfkampagne im Kreisgebiet begleiten.