‚Gewalt kommt nicht in die Tüte!‘

Brötchentüten informieren über Angebote für Betroffene häuslicher Gewalt

Pia Leiting, Katja Soehnle-Miele, Karin Holznienkemper, Inge Trame und Yvonne Hantke vor dem Backhaus Liening mit den Brötchentüten
Präsentieren die speziellen Brötchentüten zur Aktion ‚Gewalt kommt nicht in die Tüte!‘ (v.l.): Pia Leiting, Präsidentin des Soroptimist International Club Gütersloh, Katja Soehnle-Miele, Vize-Präsidentin des Soroptimist International Club Gütersloh, Karin Holznienkemper, Backhaus Liening GmbH, Inge Trame, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gütersloh und Yvonne Hantke, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Gütersloh. Foto: Kreis Gütersloh.


„Gewalt an Frauen geht uns alle an“, bekräftigt Karin Holznienkemper vom Backhaus Liening. „Darum sind wir mit knapp zwanzig Filialen auch dieses Jahr wieder bei der Brötchentütenaktion dabei.“ Mit dieser Kampagne im Rahmen der landesweiten Aktionswoche ‚Gegen Gewalt an Frauen‘ bringen die kommunalen Gleichstellungsstellen im Kreis Gütersloh und der Soroptimist International Club Gütersloh, der die Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen nachhaltig verbessern will, das Thema kreisweit mit 126.000 Brötchentüten in die Haushalte und auf den Tisch. Auf den Brötchentüten sind die bundesweite Hilfetelefonnummer und die kommunalen Beratungsstellen aufgedruckt. Ein QR-Code verweist auf eine Übersicht mit wichtigen Telefonnummern bei Gewalt gegen Frauen auf der Internetseite der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten. „Wir möchten ein Bewusstsein für das Thema schaffen sowie über die vielfältigen Hilfsangebote im Kreisgebiet informieren. Es ist wichtig, dass wir alle hinschauen“, erklärt Yvonne Hantke, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Gütersloh. Gefördert wird die Aktion vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Jede dritte Frau in Deutschland erfährt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt, nicht selten auch beides. Mehr als 80 Prozent der Opfer in Paarbeziehungen sind Frauen. Zusätzlich ist von einer hohen Dunkelziffer von häuslicher Gewalt auszugehen. „Besonders während der Corona-Pandemie ist es wichtig, dass gewaltbetroffene Frauen mit ihren Kindern schnell und unbürokratisch Schutz und Beratung bekommen. Das hat die Umfrage der Arbeitsgemeinschaft kommunaler Gleichstellungsstellen im Kreis Gütersloh zu Beruf und Familie in Krisenzeiten gezeigt“, berichtet Inge Trame, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gütersloh. Im Jahresbericht Kriminalität 2020 im Kreis Gütersloh ist eine Zunahme häuslicher Gewalt um 8,4 Prozent im Jahr 2020 (451 Fälle) statistisch erfasst worden. Werden nur die Körperverletzungsdelikte betrachtet, gab es 2020 487 Opfer von Partnerschaftsgewalt, davon waren 387 weiblich (79,5 Prozent). „Häusliche Gewalt zu erkennen, ob in der Nachbarschaft, im Freundeskreis oder in der Familie ist wichtig“, betont Pia Leiting, Präsidentin des Soroptimist International Club Gütersloh. „Auch dazu finden sich Hilfeadressen auf den Brötchentüten.“ Hier bietet beispielsweise die Internetseite der Initiative Stärker-als-Gewalt konkrete Tipps.

Das ausführliche Programm zur landesweiten Aktionswoche ‚Gegen Gewalt an Frauen‘ und eine Übersicht der Hilfeadressen gibt es auf der Internetseite der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungstellen im Kreis Gütersloh unter www.pia-online.eu.