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Adenauer fordert Strategiewechsel
Mit 2G den Druck erhöhen
Mit über 1.300 aktiven Fällen hat der Kreis Gütersloh zu Wochenbeginn ein Ausmaß bei der Pandemie erreicht, das nicht folgenlos bleiben könne, unterstreicht der Landrat. Alleingänge des Kreises schließt er vorerst aus. „Es gibt kein Ausbruchsgeschehen auf Kreisebene, das bestimmte nur hier gültige Maßnahmen rechtfertigen würde. Außerdem müsste das NRW-Gesundheitsministerium solchen Maßnahmen zustimmen.“ Kritik aus der Gastronomie – auch der Städtetag NRW hatte bereits die Einführung der 2G-Regeln gefordert – kontert Adenauer. „Die von den Medien als Schnitzel-Panik bezeichnete Reaktion in Österreich zeigt, dass die Ungeimpften sich den Pieks holen, wenn sie nicht mehr ins Restaurant dürfen.“
Der Landrat appelliert zudem an alle, ihren Beitrag zu leisten, um die Pandemie halbwegs unter Kontrolle zu halten: „Auch geimpfte Personen sollten sich regelmäßig selbst zuhause testen.“ Impfdurchbrüche seien nur eine Frage der Statistik. Wer geimpft sei, dürfe sich nicht zu sehr in Sicherheit wiegen. Wer Kontaktperson eines Infizierten sei, ist ebenso wie der Infizierte ausgefordert, sich selbst in Quarantäne zu setzen. „Das Kontaktpersonenmanagement, so wie wir es von früher kennen, ist aktuell gar nicht leistbar.“ Jeder dürfe fast alles, gehe ins Restaurant, ins Kino und zu Feiern. Wenn sich dann jemand infiziere, gehe es um etliche Kontakte mehr als zu Zeiten des Lockdowns. „Die Kontaktpersonenverfolgung ist das Mittel der klassischen Containment-Strategie, also der Versuch, die Pandemie einzudämmen.“ Jetzt müsse es vor allem darum gehen, die vulnerablen Gruppen besser vor dem Virus zu schützen. Adenauer: „Daher begrüße ich außerordentlich, wenn die Testpflicht in Senioreneinrichtungen ausgeweitet wird, wie es jetzt die Gesundheitsminister angekündigt haben.“