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Neue Broschüre und digitale Ausstellung des Kreisarchivs
Die Spanische Grippe im Jahr 1918/1919
Schnell verbreitet sich die Spanische Grippe ab dem Sommer 1918 auch in den ehemaligen Kreisen Halle und Wiedenbrück. Eines der ersten Opfer ist der 23-jährige Gütersloher August Varnholt, Schütze einer Maschinengewehr-Kompagnie. Er erkrankt während seines Heimaturlaubes „an Lungenentzündung, die jetzt seinen Tod herbeiführte“, wie es in der Todesanzeige heißt.
Im Herbst 1918 steigen die Infektionszahlen und damit auch die Todesfälle auf einen Höchststand. An den Schulen sind teilweise über die Hälfte der Kinder erkrankt, einzelne Schulschließungen – etwa der evangelischen Schule in Avenwedde – sind die Folge. Alleine in Werther sterben Anfang November täglich fünf bis sechs Menschen.
Erst im März 1919 wird die Spanische Grippe an Wucht verlieren, es folgen allerdings noch mehrere „normale“ Grippewellen. Obwohl mehrere hundert Menschen der Pandemie in unserer Region zum Opfer fallen, gelangt sie erst jetzt – infolge der Corona-Pandemie – stärker ins Bewusstsein der Menschen.
Eine Bestellung der Broschüre ist unter archiv@kreis-guetersloh.de oder unter 05241-852004 möglich. Die Broschüre steht auch als Download unter www.kreis-guetersloh.de/archiv zur Verfügung. Auf der Internetseite des Kreisarchivs können sich alle Interessierten auch die digitale Ausstellung zur Spanischen Grippe ansehen.
Zum Thema: Aufruf – Kreisarchiv sucht alles über die Corona-Pandemie
Die Suche nach Quellen zur Spanischen Grippe im Kreis Gütersloh gestaltete sich schwierig, wie Kreisarchivar Ralf Othengrafen feststellen musste. Zum Teil wurden wichtige Ereignisse damals überhaupt nicht festgehalten, zum Teil sind Quellen aber auch im Laufe der Jahrzehnte verloren gegangen. Damit dies nicht auch bei der Corona-Pandemie passiert und sich künftige Generationen ein Bild machen können, sammelt das Kreisarchiv Gütersloh bereits jetzt Fotos, Filme, Flugblätter, Plakate, Schriftstücke und andere Zeugnisse, die im Kontext der Pandemie entstanden sind. Ob in der Öffentlichkeit (zum Beispiel bei Demonstrationen), in der Firma, im Privaten, ob von Befürwortern oder Kritikern der Maßnahmen und sogar Leugnern der Pandemie – das Kreisarchiv möchte gerne alles überliefern!
Kontakt:
Kreisarchiv Gütersloh
Moltkestraße 47
33330 Gütersloh
Tel.: 05241-852003 oder -852004
www.kreis-guetersloh.de/archiv