Kommunales Integrationszentrum in Coronazeiten

„Integrationsarbeit kennt keine Pause“

Manuel Erdmeier ist seit Oktober 2020 Leiter des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Gütersloh. Foto: Kreis Gütersloh


Das soziale und kulturelle Leben hat sich in Zeiten der Corona-Pandemie verändert. Präsenzveranstaltungen können aufgrund der Beschränkungen nicht stattfinden – Vernetzung und die Umsetzung von einer Vielzahl an Projekten findet digital statt. Damit Beratungsgespräche, Sprachförderangebote, Netzwerkveranstaltungen und andere Projekte trotz Corona und unter Einhaltung der Hygienebestimmungen stattfinden können, überarbeiteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KIs ihre Konzepte. „Wir tun alles, um unsere vielschichtigen Aufgaben weiter vollumfänglich wahrzunehmen und Projekte im Austausch mit unseren Kooperationspartnern zu stärken. Die Integrationsarbeit kennt keine Pause“, so Erdmeier. Eine reguläre Aufgabe des KIs besteht zum Beispiel darin, Beratungsgespräche mit neuzugewanderten Familien durchzuführen. Ziel ist die schnelle Integration der Kinder in die Schule in enger Kooperation mit dem Schulamt. Eine Aufgabe, die trotz der coronabedingten Einschränkungen in weiten Teilen aufrechterhalten wird.

Aktuell arbeitet das KI gemeinsam mit der Abteilung Gesundheit daran, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte im Kreis noch besser mit mehrsprachigen Informationen über die Coronalage zu erreichen. In dem Projekt ‚Brückenbauer‘ unterstützen Mitarbeitende aus Migrantenorganisationen den Kreis. Sie sind Anlaufstelle für Neuzugewanderte und haben einen guten Zugang zu ihnen.

Während des Corona-Ausbruchs im Sommer 2020 organisierte das KI auch die muttersprachliche Corona-Hotline für Menschen aus Südosteuropa. Dabei beantwortete die Hotline bestehend aus Dolmetschern und Kollegen des KI und Jobcenters unter fachlicher Begleitung Fragen rund um die Allgemeinverfügungen, Quarantäneanordnungen und die Lebensmittelversorgung. Dazu nutzten sie auch ein eigenes erfolgreiches Projekt, den kreisweiten Sprachlotsenpool, der aus ehrenamtlichen Dolmetschern besteht. Der Sprachlotsenpool ist nur eines von verschiedenen Projekten, die die derzeit 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit 2013 koordinieren. Seit mehr als sieben Jahren gibt es die vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Einrichtung im Kreis Gütersloh. Zu weiteren Projekten der Einrichtung zählen unter anderem die Umsetzung des Landesförderprogrammes ‚KOMM-AN‘, die Koordination von Netzwerken wie das der Beratungsdienste und Migrantenorganisationen – genauso wie die Beratung für Bildungseinrichtungen zur interkulturellen Schul- und Unterrichtsentwicklung oder die Sprachcamps für zugewanderte Schülerinnen und Schüler in Ferienzeiten.


Zum Thema: Das KI im Pandemie-Jahr 2021

Im Jahr 2021 steht unter anderem das Landesförderprogramm ‚Kommunales Integrationsmanagement‘ auf dem Plan. Trotz – und auch gerade wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie – plant das KI unter anderem die Vertiefung ihrer Projekte ‚Durchstarten in Ausbildung und Arbeit‘ und der ‚Sprachwerkstatt für Frauen‘. Letzteres ist eine Sprachförderung für neuzugewanderte Frauen mit Kinderbetreuung. Anfang 2021 startet das KI in Kooperation mit zehn Grundschulen im Kreis und Fachträgern vor Ort ein Angebot für neuzugewanderte Kinder aus Südosteuropa, um sie alltagssprachlich weiter zu fördern (Projekt ‚FUCHS‘). Auch die Internetplattform ‚Wegweiser Integration im Kreis Gütersloh‘ (www.wi-gt.de) soll weiter ausgebaut und bekannter werden. Die Aufgaben des KIs sind auch in Pandemiezeiten äußerst vielfältig.

Weitere Informationen finden sich unter www.ki-gt.de .