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Neuer digitaler Helfer im Rettungsdienst
Bessere Notfallrettung dank digitalen Patientenakten
Bereits während des Notrufs in der Leitstelle erhalten die Tablets ihre ersten Informationen. Einsatzort, Patientendaten, Angaben zu Verletzungen oder zum Krankheitsbild – die Helfer können sich noch vor dem Eintreffen am Notfallort auf den Einsatz vorbereiten. „Die Rettungskräfte müssen alle medizinischen Leistungen genauestens dokumentieren“, erklärt Dr. Strickmann. Das macht die Behandlung transparent und erleichtert die Übergabe im Krankenhaus. Bei etwa 50.000 Einsätzen im Kreisgebiet pro Jahr bedeutet die digitale Datenerfassung eine große Zeitersparnis – sowohl während des Einsatzes als auch in der Nachbehandlung.
In nur wenigen Klicks ist das Patientenprotokoll vollständig. Mit dem Kartenslot kann das Tablet zum Beispiel Stammdaten von der Versichertenkarte einlesen und umgeht so Schreibfehler und unlesbare Handschriften. Die medizinischen Messgeräte sind bereits in der Lage, Untersuchungsergebnisse automatisch in das digitale Rettungsdienstprotokoll zu übertragen. „Damit können wir in kürzester Zeit eine umfangreiche Patientenakte zusammenstellen, deren Informationen unter Umständen lebensrettend sind“, hebt Beermann hervor. Die sendet das NIDApad bei Bedarf auch noch von der Einsatzstelle an die aufnehmenden Krankenhäuser. „Auf diese Weise kann in der Notaufnahme die weitere Behandlung schon vor Eintreffen des Rettungswagens geplant und koordiniert werden“, betont Dr. Strickmann. Das St. Elisabeth Hospital in Gütersloh sowie das Klinikum Gütersloh arbeiten bereits mit dieser Technik. Gleichzeitig zeigt das Tablet dem Rettungsdienst die freien Kapazitäten aller Krankenhäuser der Region an, sodass er die Patienten auf direktem Wege in die richtige Klinik bringen kann.
Mit den neuen Geräten können Fotos gemacht werden, die gegebenenfalls die Verletzungen oder Unfallstellen dokumentieren und so das digitale Rettungsdienstprotokoll um wertvolle Details ergänzen. Außerdem sind notwendige Arbeitsabläufe für den Einsatz wie zum Beispiel medizinische Algorithmen und Handlungsanweisungen auf dem NIDApad hinterlegt.
Mit der mobilen Datenerfassung wird ein wichtiger Fortschritt im Bereich des Qualitätsmanagements im Rettungsdienst erreicht. Denn sie ermöglicht eine genauere Auswertung der gesamten einsatzrelevanten und medizinischen Daten. Die Notfallsanitäter können die Erstversorgung im Rettungswagen lückenlos dokumentieren. „Ich erhalte bei jeder durchgeführten invasiven Maßnahme automatisch eine E-Mail mit dem entsprechenden Protokoll. So kann ich alle Behandlungsschritte überprüfen und bewerten, was der Gesetzgeber von mir auch verlangt“, fasst Dr. Strickmann zusammen. Für diesen Workflow hat die NIDA-Administration um Beermann den Ideenpreis 2019 der Arbeitsgemeinschaft Notärzte in NRW erhalten.
Insgesamt befinden sich bereits 54 Tablets der Firma medDV kreisweit im Einsatz. Für den Erwerb der Soft- und Hardware haben sich die Kreise Gütersloh, Lippe und Paderborn mit den kreisangehörigen Städten Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück und Detmold zu einer Einkaufsgemeinschaft zusammengeschlossen. Mittlerweile hat ebenfalls der Kreis Herford das NIDA-System eingeführt, und aus Bielefeld gibt es eine diesbezügliche Absichtserklärung. Weil bei Einsätzen mit mehreren Fahrzeugen die Geräte Daten untereinander austauschen können, sei auch eine kreisübergreifende Vernetzung der notfallmedizinischen Versorgung garantiert.
Zum Thema: Medizinische Datenerfassung im Rettungsdienst
Das Projekt zur digitalen Datenerfassung im Rettungsdienst startete bereits im Herbst 2015. Da es jedoch technische Probleme bei der Umsetzung gab und deren Behebung aufwändig war, verzögerte sich die Einführung der Tablet-PCs bis Ende 2018. Seitdem sind alle drei Rettungswachenträger im Kreisgebiet (die Städte Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück sowie der Kreis Gütersloh) mit den Geräten ausgestattet und das System ist in Betrieb.