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Tönnies: Hygienekonzept im Echtbetrieb überprüft
Infektionsschutz neu aufgestellt
Prof. Dr. Martin Exner, Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit in Bonn, drückt es so aus: „Wir haben jetzt ein sehr abgewogenes Hygienekonzept, das kann eine Blaupause für andere Betriebe in ganz Deutschland werden.“ Den aktuellen Stand erklärt Exner anhand eines Ampel-Systems. Nach der Rot-Phase, in der ein Betrieb geschlossen ist, folgt die Gelb-Phase, in der ein neues Hygienekonzept in der Anwendung überprüft wird. „Wir sind in der Gelb-Phase, wir sind noch nicht auf grün, sondern in der weiteren Beobachtung“, so Exner. Es gebe aktuell keine offensichtlichen Mängel in der Funktionsweise. Wenn die Tragfähigkeit des Konzeptes – kenntlich an der Infektionsrate – sich bestätigt habe, erst dann gehe man in die Grün-Phase. Es sei nicht auszuschließen, dass in der Zwischenzeit Maßnahmen – bis hin zur Schließung des Werks – auferlegt werden müssen.
In der Verantwortung sieht er in erster Linie das Unternehmen selbst. Die Zerlegung ist der Hotspot der Infektionen gewesen. Dort ist eine wesentliche Verbesserung durch ein neues Lüftungskonzept, die Einhaltung von Mindestabständen und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz erzielt worden. Reihentestungen, die in einer neuen Verfügung festgeschrieben werden, sollen die Probezeit flankieren. Die Kontrollen der Neuerungen im Konzept werden seitens beteiligter Behörden engmaschig durchgeführt. „Wer 100prozentige Sicherheit will, der muss Betriebe schießen“, so Exner. Dazu Landrat Sven-Georg Adenauer: „Jetzt ist es das Unternehmen Tönnies, das beweisen kann, dass es aus der Vergangenheit gelernt hat.“