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Zerlegung von Tönnies ein Ausbruchsherd: Nach Auswertung von rund 589 Proben allein 395 positive
Krisenstab beschließt Maßnahmen: Kitas und Schulen werden geschlossen, kein genereller Lockdown
In der unmittelbar einberufenen Krisenstabssitzung wurden Maßnahmen festgelegt, um die Gefahr einer Weiterverbreitung des Virus unverzüglich zu minimieren. Dies sind:
- Alle Infizierten und Kontaktpersonen der Kategorie 1 werden unverzüglich abgesondert beziehungsweise und unter Quarantäne gestellt. Die Quarantäne und Absonderung wird vorrangig in den bisher genutzten Wohnungen und Unterkünften erfolgen. Soweit diese nicht genügen sollte, werden kurzfristig Überlaufkapazitäten geschaffen.
- Der Kreis Gütersloh hat der Firma Tönnies die unverzügliche Schließung des Schlachtbetriebes angeordnet. Im Übrigen wird die weitere Produktion in den betroffenen Betrieben auf dem Gelände der Unternehmensgruppe Tönnies am Standort Rheda-Wiedenbrück unverzüglich zurückgefahren.
- In den Schulen im Kreis Gütersloh wird ab dem 18. Juni bis zum 26. Juni, das heißt bis zum Beginn der Sommerferien, kein allgemeiner Unterricht mehr statt. In den Kindertageseinrichtungen und den Schulen wird es erweiterte Notbetreuung geben.
- Der Kreis Gütersloh wird kurzfristig alle noch nicht getesteten und auf dem Betriebsgelände tätigen Personen bei Tönnies unter Quarantäne stellen und testen.
Einen allgemeinen Lockdown im Kreis Gütersloh wird es nicht geben. Dies hatten Landrat Sven-Georg Adenauer und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gemeinsam festgelegt.
An der Sitzung des Krisenstabes hatten Vertreter der drei hauptsächlich betroffenen Kommunen Rheda-Wiedenbrück, Verl und Gütersloh teilgenommen. Für die Tönnies Unternehmensgruppe Tönnies hatte unter anderem Konzernchef Clemens Tönnies an der Krisenstabssitzung teilgenommen. Die Firma Tönnies war vom Krisenstabsleiter des Kreises Gütersloh unmittelbar nach dem Bekanntwerden der ersten Ergebnisse darüber informiert, dass von den ersten 500 Befunden rund 400 positiv ausgefallen war. Die Firma Tönnies hatte daraufhin schon von sich aus die Anlieferung weiterer Schweine gestoppt.
Die Werkvertragsnehmer der Firma Tönnies, die Beschäftigte in der Zerlegung einsetzen, wurden bereits informiert und angewiesen, dass ihre Beschäftigten und alle nahen Kontaktpersonen bis auf weiteres ihre Wohnungen und Unterkünfte nicht verlassen.
Bereits in den Tagen zuvor waren durch Tests des Unternehmens und von niedergelassenen Ärzten zahlreiche Beschäftigte von Tönnies und seinen Subunternehmern positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies hatte den Kreis veranlasst, kurzfristig alle Personen zu testen, die am 16. Juni in der Zerlegung Schwein, in der Zerlegung Sauen, in der Kantine und als Beschäftigte des Kreises Gütersloh in der amtlichen Überwachung tätig waren. Aus dieser Reihentestung liegen bisher rund 400 positive Laborergebnisse vor. Die Laborergebnisse betreffen vorrangig Personen, die im Kreis Gütersloh gemeldet sind. Soweit Personen in anderen Kreisen und kreisfreien Städten (wie zum Beispiel die Kreise Warendorf, Paderborn, Soest etc.) betroffen sind, werden die zuständigen Gesundheitsämter kurzfristig informiert. Das Unternehmen hatte nach einem Krisengespräch, zu dem Landrat Adenauer am frühen Morgen des 16. Juni eingeladen hatte, bereits den Personaleinsatz signifikant reduziert, damit im Betrieb größere Abstände eingehalten werden können.
Durch die hohe Zahl an Neuinfektionen hat der Kreis Gütersloh die kritische Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen deutlich überschritten. Diese Marke geht auf eine Bund-Länder-Vereinbarung zurück: Wird diese überschritten, sollen Maßnahmen in Erwägung gezogen werden, um das Ausbruchsgeschehen einzudämmen. Dies führt jedoch nicht automatisch zu einem Lock-Down.