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16.12.2020: Corona Impfzentrum
Noch Anfang Dezember stand der ehemalige Supermarkt der britischen Streitkräfte auf dem Kasernengelände in Gütersloh leer. Kein Strom, kein Wasser, keine Heizung. Eine Menge Arbeit lag vor der zehnköpfigen Arbeitsgruppe Impfzentrum des Kreises Gütersloh. Nicht nur der Ablauf und die Personalgestellung mussten organisiert werden, sondern der ehemalige NAAFI-Shop musste auch an die baulichen Anforderungen angepasst werden. Dazu wurde die Verkaufsfläche des Gebäudes zunächst komplett entkernt. Die Heizungs- und Frischluftanlage musste Instand gesetzt, die Wasserversorgung sichergestellt und die Elektrotechnik installiert werden. Damit das Impfzentrum pünktlich zum 15. Dezember fertig werden konnte, arbeiteten die Arbeitsgruppe, die Messebauer und viele weitere Gewerke rund um die Uhr – auch an den Wochenenden. Unter anderem wurden 8.000 Quadratmeter beschichtete Spanplatten für Kabinen und Trennwände, 4.000 Meter 230-Volt-Stromkabel, 200 Steckdosen und 2.700 Tonnen Schotter verbaut. „Hier wurde Großartiges geleistet! Nur dank des unerschöpflichen Engagements aller Beteiligten konnte unser Impfzentrum in so kurzer Zeit fertig gestellt werden. Sobald der Impfstoff zur Verfügung steht, kann es losgehen. Wir sind bereit“, betont Landrat Adenauer.
Derzeit ist nicht klar, wann genau der Impfstoff verfügbar sein wird. Vieles deutet darauf hin, dass Zulassung und Lieferung Anfang 2021 abgeschlossen sind, so dass das Impfzentrum planmäßig am 4. Januar den Regelbetrieb mit zwei Impfstraßen im Zwei-Schichtsystem aufnimmt. Für den Fall dass der Impfstoff noch in diesem Jahr verfügbar ist, werden vorsorglich Mitarbeiter vorgehalten, die das Impfzentrum kurzfristig mit Leben füllen können. Eingerichtet sind insgesamt acht Impfstraßen, sodass theoretisch mehr als 1.900 Personen pro Tag geimpft werden könnten. Neben den dort eingesetzten Mitarbeitern des Kreises, des DRK und des Malteser Hilfsdienstes stellt die KVWL das medizinische Fachpersonal.
Wer wann geimpft wird, steht derzeit noch nicht fest. Zuerst werden Personen aus sogenannten vulnerablen Bereichen, also beispielsweise Bewohner und Personal in Senioreneinrichtungen, vor Ort an der Reihe sein. Die Verteilung des Impfstoffes an die Einrichtungen wird über das Impfzentrum koordiniert.
Auch die Impfungen im Impfzentrum werden nach Priorität erfolgen. Der Ablauf wird wie folgt aussehen: Nur wer einen Termin hat und keine Krankheitssymptome aufweist, darf das Gelände betreten. Dies wird erstmals am Zugang zum Gelände kontrolliert. Generell gilt: Wer angeschlagen oder krank ist, muss seinen Impftermin verschieben. Nach der eigentlichen Anmeldung im Gebäude geht es in die erste Wartezone. Im Aufklärungsgespräch werden die Impflinge durch einen Arzt beraten, ehe sie in die zweite Wartezone weitergeleitet werden. Dann erst bekommen sie ihre Impfung und verbringen die folgenden 30 Minuten in einer dritten Wartezone. Hier stehen sie unter medizinischer Beobachtung. Je nach Gesundheitszustand stehen sowohl Stühle als auch Liegen für die Impflinge bereit. Wer sich nach Ablauf der Zeitspanne gut fühlt, darf auschecken. Der gesamte Impfprozess soll knapp eine Stunde dauern.
Ob die entsprechenden Schleusen unter Wahrung des Hygienekonzeptes funktionieren, testeten am Dienstagabend 40 Probeimpflinge. Azubis des Kreises und Personal des DRK schlüpften in die Rollen von Statisten und simulierten in zwei Impfstraßen den Ablauf.