Initiative ‚Grün sucht Dach‘ fördert Dachbegrünung

Gründachkataster startet in vier Kommunen 


Wesentlicher Bestandteil der Initiative sind örtliche Gründachkataster, die der Kreis für die beteiligten vier Kommunen unter der Webadresse www.gruendach-kreis-gt.de zusammengeführt hat. Ab sofort können Gebäudeeigentümer in den genannten Kommunen also kostenlos und ohne großen Aufwand prüfen, wie gut sich ihr Dach für eine Begrünung eignet.

Dazu gibt es Hinweise zu Planung und Bau einer eigenen Gründachanlage und Links auf weiterführende Seiten. Zudem halten die Kommunen und der Kreis Broschüren zum Thema bereit und präsentieren den Online-Check erstmals auf der Baumesse in Rheda-Wiedenbrück. Nach einer einjährigen Testphase soll das Gründachkataster auf weitere Kommunen ausgedehnt werden.

Optik und Anwendung sind fast identisch mit dem bereits bekannten Solardachkataster im Kreis Gütersloh. Über die Auswahl von Ort, Straße und Hausnummer kann man zügig zum eigenen Gebäude navigieren. Anhand der Dachneigung wird bestimmt, wie gut das Gebäude sich für ein Gründach eignet, angezeigt durch unterschiedliche Färbungen. In der Detailanalyse werden für das angeklickte Haus zum Beispiel die eingesparte Abwassermenge und -gebühr sowie die Kohlendstoffdioxid-Bindung und der gehaltene Feinstaub errechnet. Zusätzlich kann man sich eine Liste mit geeigneten Pflanzenarten anzeigen lassen. Diese richtet sich nach dem Beschattungsgrad und der geplanten Nutzung.

Mit dem neuen Gründachkataster, lokalen Förderprogrammen und Beratungsangeboten wollen der Kreis Gütersloh und einige Kommunen das Interesse an eine Gebäudebegrünung steigern (v. l.): Andrea Flötotto (Stadt Gütersloh), Wilhelm Gröver (Kreis Gütersloh), Frederik Hilling (Geoplex, Osnabrück), Norbert Stienhans und Peter Rapp (Stadt Rheda-Wiedenbrück), Gabriele Siepen (Gemeinde Steinhagen), Gabriele Knabe (Stadt Gütersloh) und Ursula Thering (Kreis Gütersloh). Foto: Kreis Gütersloh


Das Gründachkataster der Stadt Rietberg ist etwas anders aufgebaut. Dort gibt es schon seit einigen Jahren ein Gründachkataster, welches über einen anderen Anbieter realisiert wurde. Die Funktionalitäten sind jedoch sehr ähnlich.

„Das Ergebnis des Online-Checks stellt eine grobe Ersteinschätzung dar. Es ersetzt keine Prüfung der konkreten Standortgegebenheiten (wie zum Beispiel Statik) und individuelle Beratung durch Experten vor Ort“, erklärt Wilhelm Gröver, Leiter der Abteilung Umwelt des Kreises Gütersloh. „Neben dem Klima-, Hochwasser- und Naturschutz profitieren Hauseigentümer auch ganz unmittelbar von einem Gründach“, stellt Ursula Thering, Klimaschutzbeauftragte des Kreises, heraus. „Das Gebäude wird optisch aufgewertet, das Gründach senkt durch seine dämmende Wirkung die Heizkosten, das Kleinklima in der Umgebung des Menschen verbessert sich, es fällt weniger Feinstaub und Abwasser an.

„Wegen der vielen ökologischen Vorteile haben wir bereits im vergangenen Jahr ein Förderprogramm zur Dach- und Fassadenbegrünung aufgelegt“, erklären Gabriele Knabe von der Stadt Gütersloh und Gabriele Siepen von der Gemeinde Steinhagen. In den Städten Rheda-Wiedenbrück und Rietberg sind vergleichbare Förderprogramme konkret in Planung. Peter Rapp, Leiter der Abteilung Grünflächen der Stadt Rheda-Wiedenbrück, und Svenja Schröder, Klimaschutzmanagerin der Stadt Rietberg, heben positiv hervor: „Die Initiative ‚Grün sucht Dach‘ ist für die Kommunen und den Kreis auch ein weiterer Schritt in Richtung regionale Zusammenarbeit beim Klimaschutz und wichtiger Baustein zur Klimafolgenanpassung.“ 

Das Gründachkataster kann ab sofort unter www.gruendach-kreis-gt.de abgerufen werden. Informationen zu weiteren Aktivitäten der Initiative ‚Grün sucht Dach‘ im Kreis Gütersloh sind unter www.alt-bau-neu.de/kreis-guetersloh oder bei der Koordinierungsstelle Energie und Klima des Kreises unter Telefon 05241- 85 2762 oder per E-Mail an U.Thering@kreis-guetersloh.de erhältlich.

 

Zum Thema: ‚Grün sucht Dach‘ auf der Baumesse in Rheda-Wiedenbrück:

Das neue Gründachkataster und die lokalen Förderinstrumente werden erstmals am ALTBAUNEU-Stand auf der Baumesse (31. Januar bis 2. Februar) vorgestellt. Am zweiten und dritten Messetag unterstützt Holger Zwirner, ein Experte des Bundesverbandes GebäudeGrün e. V. aus Berlin, die städtischen Mitarbeitenden bei der Beratung zur Dach- und Fassadenbegrünung. Am 1. Februar hält er zudem um 14 Uhr mit einem Experten der Dachdecker-Innung einen kostenfreien Verbraucher-Vortrag zum Thema. Für Architekten, Ingenieure, Planer und weitere Bau- und Immobilienfachleute haben der Kreis und die Kreishandwerkerschaft am gleichen Tag von 10.30 bis 13.30 Uhr eine Fortbildungsveranstaltung zur Dach- und Fassadenbegrünung organisiert. Für das Fachseminar ist eine Anmeldung per Mail an baumesse@kreis-guetersloh.de bis zum 22. Januar erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Das gesamte Vortragsprogramm ist unter www.alt-bau-neu.de/kreis-guetersloh abrufbar.