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Baustelle Theenhausener Straße
Schranke soll Vollsperrung sichern und Busverkehr aufrechterhalten
Reicht dies nicht, folgen weitere. Bei einem Ortstermin mit Medienvertretern erläuterten Bürgermeisterin Marion Weike und Bau-Dezernent Frank Scheffer, Kreis Gütersloh, das weitere Vorgehen. Immer wieder war es seit Baubeginn vorgekommen, dass Autofahrer die Vollsperrung ignorierten. Einer fuhr sich dabei fest, ein anderer blockierte eine Stunde lang einen Bagger.
Sowohl die Ortsdurchfahrt als auch der Anschluss an die Vossheide sind für den Verkehr komplett gesperrt. Eine Schotterpiste im ersten, dem südlichen Bauabschnitt, sorgt dafür, dass die Busse und der Rettungsdienst passieren können. Die Fahrer werden die Schranke mittels eines Senders öffnen können. „Es ist die von allen lang ersehnte Instandhaltung der Ortsdurchfahrt“, erinnerte Bürgermeisterin Weike. Endlich ein richtiger Rad- und Gehweg, dazu noch die Investition der Stadt in das neue Kanalnetz. „So eine Baustelle ist leider mit Unannehmlichkeiten verbunden, für die es keine wirklich zufriedenstellende Lösung gibt“, räumte sie ein. „Wenn man eine Straße aufreißt und alles komplett neu macht, muss man mit Beeinträchtigungen rechnen“, stellte Scheffer klar. Eine halbseitige Sperrung, wie häufig angeregt, komme wegen der geringen Breite der Straße nicht in Frage. Jeder, der sich den Schwenkbereich der eingesetzten Bagger ansehe, könne erkennen, wie eng es in der Baustelle zugehe.
Die Schrankenlösung ist ein Versuch, sowohl die Bauarbeiter als auch die Verkehrsteilnehmer zu schützen. Viel Spielraum gibt es da nicht. Scheffer: „Wir müssen die Vorgaben der Berufsgenossenschaften und die Richtlinien für Arbeitssicherheit erfüllen.“ Bereits in Verl musste der Kreis eine Baustelle mit einer Schranke sichern. Nachdem diese mehrfach von Autofahrern beschädigt wurde, kam eine Videoüberwachung der Absperrung zum Einsatz – mit Erfolg.
Ignoriert werden die Schilder, die die Vollsperrung signalisieren – rundes Schild mit roten Randstreifen und weißer Mitte – jeden Tag x-mal. Einheimische laut Kennzeichen, aber auch auffällig viele mit Kennzeichen aus Osna-brück fahren durch die Baustelle. Die Vossheide, eine Seitenstraße der Ortsdurchfahrt, über die die Falschfahrer von Norden in die gesperrte Baustelle fahren, wird derzeit am Tag von rund 400 bis 500 Fahrzeugen befahren. Es gibt keine Vergleichszahlen von der Zeit vor der Vollsperrung. Auch die Beschwerden über zu schnelles Fahren in der 30er-Zone Vossheide nehmen zu.
Die Verkehrszahlen sowie die Geschwindigkeit in der Vossheide werden regelmäßig überwacht und liegen derzeit noch, auch in den morgendlichen und abendlichen Spitzenstunden, im tolerablen Bereich. Durch regelmäßige Polizeikontrollen sollen unrechtmäßig durchfahrende Fahrzeuge dennoch von der Durchfahrt abgehalten werden. Fruchten die Maßnahmen nicht, werden weitere Schranken aufgestellt. Gegebenenfalls muss sogar die Vossheide selbst dauerhaft geschlossen werden, so dass keine Durchfahrten möglich seien. Dazu würde man sie mittig oder am nördlichen Ende schließen. Durchgangsverkehr bliebe so außen vor, die Anlieger selbst müssten jedoch auch mit weiteren Einschränkungen leben.
Eine Alternative zu den Schranken gibt es auch. Die heißt Vollsperrung der Baustelle auch für Busse. Denn ohne den Busverkehr aufrechterhalten zu müssen, würde die Baustelle einfach dicht gemacht. Da jedoch alleine aus Theenhausen 65 Schüler kommen, versuchen Stadt und Kreis alles, um den Busverkehr weiterhin aufrechterhalten zu können. Eigens damit der Bus die Baustelle passieren kann, wurde die Schotterpiste als Ausweichstrecke parallel zum Baufeld gebaut. Und nur deswegen müssen Schranken und Sicherheitsdienst eingesetzt werden, um den berechtigten Bus, nicht aber sonstige Verkehrsteilnehmer passieren lassen zu können.
Es sei klar, dass die Durchführung der Baumaßnahme zu Einschränkungen führ, die von den Bürgern kritisch gesehen würden. Dennoch richten Bürgermeisterin Weike und Dezernent Scheffer einen Appell an alle Bürger. „Bitte akzeptieren Sie die Einschränkungen oder zusätzlichen Belastungen. Wir haben die unterschiedlichen Interessenlagen sorgfältig abgewogen, Prioritäten festgelegt und das vorliegende Konzept gemeinsam entwickelt.“
Auf der zwei Kilometer langen Teilstrecke der K 28 (Theenhausener Straße) bauen die Stadt Werther (Westf.) und der Kreis Gütersloh das Kanalsystem (Stadt) und die Straße sowie die Rad- und Gehwege (Kreis) komplett neu. Um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, ist der Bau in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Die Straße wird im Ortszentrum auf 6,50 Meter Fahrbahnbreite (bisher 6 Meter) verbreitet und um einen 2,50 Meter breiten, von der Straße abgetrennten Rad- und Gehweg ergänzt.