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Projekt: Café Connect
Ein Ort der Begegnung mit interkulturellem Austausch
Freundlich lächelt Said Morad den Café-Besuchern von der Theke aus zu. Der gebürtige Syrer lebt seit einigen Monaten in Gütersloh. Nach seinem Sprachunterricht in den Einrichtungen der Diakonie engagiert er sich ehrenamtlich in der Integration geflüchteter Menschen. Im Café Connect schenkt er Getränke aus und hilft bei den Vorbereitungen der Treffen. „Im Café unterstützen uns viele Ehrenamtliche, einige davon haben selber einen Migrationshintergrund. Wir wollen den Geflüchteten bei der Orientierung im fremden Land helfen“, erklärt Fatma Aydin-Cangülec von der Flüchtlingsberatung der Diakonie Gütersloh. Das Café ist montags bis freitags ab 12 Uhr geöffnet und für viele ein Anlaufpunkt nach dem Sprachunterricht am Vormittag.
Am Dienstag – es ist übrigens Frauentag – wird im Café gebastelt. Konzentriert dekorieren Michelle und Shafana ihre Windlichter. Michelle lebt bereits seit sieben Jahren in Gütersloh. Deutsch hat sie damals bei den Kursen der Diakonie gelernt und spricht die Sprache mittlerweile relativ sicher. Als die Einschulung ihrer Tochter im Sommer anstand, hatte sie sich mit einigen offenen Fragen zu den Formularen erneut an die Diakonie gewendet und ist so auf das Café Connect aufmerksam geworden. „Ich komme sehr gerne hier her, treffe neue Leute und habe mittlerweile auch Freundinnen durch das Café gefunden“, berichtet sie. Besonders Geflüchtete, die noch nicht lange in Deutschland leben, können hier auf Personen treffen, die sich in ähnlichen Lebenssituationen befinden und von deren Erfahrungen profitieren. „Fragen zum Asylverfahren, zur Integration, zur Sprache, zur Jobsuche oder zum Schulbesuch der Kinder kommen hier immer wieder auf. Mit unseren Angeboten bieten wir Orientierungshilfen und erleichtern die Integration in unserer Gesellschaft“, so Aydin-Cangülec. Drei Mal pro Woche besuchen Dolmetscher die Einrichtung und ehrenamtliche Paten begleiten die Besucher auf Wunsch bei Behördengängen.
Das Café Connect ist zu 100 Prozent aus Fördermitteln und Spenden finanziert und lebt vom Engagement der ehrenamtlichen Helfer. Seit seinen Anfängen vor drei Jahren wird es zum Großteil durch das KOMM-AN-Programm finanziert. „Mit den Landesmitteln aus dem KOMM-AN-Programm können wir solche Projekte wie das Café Connect fördern und das Ehrenamt vor Ort unterstützen“, erläutert Dr. Agnieszka Nieksch vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Gütersloh. Sie koordiniert das KOMM-AN-Programm im Kreisgebiet.
In diesem Jahr hatte der Kreis Gütersloh insgesamt 148.700 Euro aus dem KOMM-AN NRW-Topf erhalten. Davon gingen 8.550 Euro an das Café Connect. Damit konnten die Räumlichkeiten unter anderem mit neuen Möbeln ausgestattet und eine Kinderecke aufgebaut werden.
Mit der KOMM-AN-Förderung konnten in diesem, wie in vergangenen Jahren, bereits zahlreiche Projekte im Kreisgebiet unterstützt werden. Auch im Jahr 2020 will das Kommunale Integrationszentrum die Koordinierung des landesweiten Programms fortführen und damit das Engagement von Ehrenamtlichen in der kommunalen Flüchtlingshilfe sowie aller an der KOMM-AN-Initiative Beteiligten im Kreis Gütersloh fördern.
Zum Thema: KOMM-AN NRW
KOMM-AN NRW ist ein Programm des Landes Nordrhein-Westfalen zur Förderung der Integration und Teilhabe von neuzugewanderten und geflüchteten Menschen. Dabei steht die Umsetzung von bedarfsorientierten Maßnahmen vor Ort im Fokus dieser Initiative. Im Kreis Gütersloh steht das hiesige Kommunale Integrationszentrum als Ansprechpartner für alle Fragen rund um das KOMM-AN-Programm zur Verfügung und ist gleichzeitig für die Abwicklung des Antragsverfahrens zuständig.