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GEMEINSAMER FORSCHERTAG VON KITA UND GRUNDSCHULE IN GREFFEN
Neugier geweckt - Kinderaugen zum Leuchten gebracht!
Die Turnhalle und ein großes Klassenzimmer der Schule wurden für den Tag vorbereitet. Auf dem Hallenboden liegen Turnmatten mit Buchstabenfolien und daneben steht jeweils eine kleine gelbschwarze Roboterbiene. Hier handelt es sich um einen einfach, robust und kindgerecht gestalteten Bodenroboter, ‚BeeBot‘ genannt. Die Kinder sind begeistert bei der Sache. Mit insgesamt sieben Tasten, die direkt auf dem Rücken der Biene angebracht sind, geben die Kinder Bewegungsabläufe und Richtungsbefehle ein und sammeln erste Erfahrungen beim Programmieren. „Die Kinder arbeiten phantastisch zusammen und bekommen Routine im analytischen und logischen Denken, entwickeln Strategien und müssen Vorausdenken, um die BeeBot zielgerichtet steuern zu können“, berichtet Konrektor Stefan Schulte, sichtlich begeistert.
Die BeeBot-Biene ist in vielen Bereichen einsetzbar. So können in der Mathematik das räumliche Denken, das Koordinatensystem sowie einfache geometrische Figuren trainiert oder Rechenaufgaben gelöst werden. Im Vorschulbereich kann die BeeBot zum Zählen und Farben lernen eingesetzt werden.
„Die genannten Beispiele sind nur ein kleiner Auszug der fast unendlich vielen und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten“, so Reinhard Stükerjürgen. Mit seinem Workshop-Team gibt er gerne Ideen und erprobte Ansätze an Kindergärten und Grundschulen weiter, die gezielt im Alltag für das spielerische Lernen eingesetzt und jederzeit altersgerecht erweitert werden können.
Für die Schülerinnen und Schüler des dritten und vierten Schuljahres gibt es daher einen Ausbau des Programms. Die analoge Programmierung der BeeBot wird anspruchsvoller und die Abstraktionsebene mit Nutzung eines Tablets ist einen Schritt höher. Mit dieser BlueBot-Version gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um die Programmierkenntnisse in digitaler Form zu vertiefen. Mit Spaß und Freude erproben die Großen der Grundschule die verschiedenen Aufgabenstellungen und sind beim Gongschlag sichtlich enttäuscht, dass der Forschertag schon vorbei ist.
Im großen Klassenzimmer wird eingehend geforscht. Die gemischten Gruppen aus Kindergarten und Grundschule werden auch hier von einem Referenten und den pädagogischen Fach- und Lehrkräften der Einrichtung begleitet. Es werden Brücken aus Lichtbausteinen konstruiert, das Inventar eines Klassenraums nachgebaut und die Anordnung der Gebäude und Bauweise der Schule nachempfunden. „Die Materialien sind für die Kinder total ansprechend und es ist interessant zu sehen, wie reibungslos und gut der Austausch und das Nachahmen der Kindergartenkinder mit den Schulkindern funktioniert“, so Silke Krusche vom AWO-Kindergarten im Gespräch mit Ingrid Weitzel, Koordinatorin der Entdeckerwochen. „Gerade das ist unser Ziel. Es bilden sich automatisch kleine Teams, die sich angeregt austauschen, ganz viel ausprobieren und gegenseitig korrigieren. Das ist forschendes Lernen. Als Erwachsene begleiten wir die Kinder, geben Anregungen und neue Fragestellungen in die Runde, die das Finden von Lösungsschritten unterstützen. So macht die Rolle als Lernbegleitung Spaß und wir sehen, dass die Umsetzung in den Einrichtung ankommt“, ergänzt Weitzel.
Immer wieder tauschen sich die Organisatoren kurz aus, beobachten und begleiten die Kinder und bringen kreative Neuerungen ein. Auch im Feedback-Gespräch mit der Schule und dem Kindergarten wird klar, dass mit diesem gemeinsamen Forschertag zwischen Kita und Schule ein weiterer Baustein gefunden wurde, um den Übergang zwischen Kita und Grundschule fließender zu gestalten. „Wir würden uns freuen, wenn wir nächstes Jahr wieder bei den Entdeckerwochen dabei sein dürfen und möchten gerne unseren Hauptstandort der Astrid-Lindgren-Schule in Harsewinkel mit einbinden“, sagt Stefan Schulte an Ingrid Weitzel gerichtet. „Die Entdeckerwochen wird es auch 2020 geben, die Organisation läuft“, versichert Weitzel, denn das Projekt lebt von der positiven Resonanz aus den Einrichtungen und der großartigen Unterstützung der zahlreichen Kooperationspartner.
Zum Projekt in Greffen:
Koordiniert und organisiert vom Bildungsbüro des Kreises Gütersloh und dem durchführenden Workshop-Team von Reinhard Stükerjürgen nahmen 100 Kinder aus der Grundschule und 17 angehende Kinder aus dem benachbarten AWO-Kindergarten teil. Die pädagogischen Fach- und Lehrkräfte beider Einrichtungen sind im Netzwerk ‚Haus der kleinen Forscher‘ beteiligt und nehmen kontinuierlich an den MINT-Weiterbildungen des Bildungsbüros teil.
Zu den Entdeckerwochen:
Die Entdeckerwochen werden seit 2017 durchgeführt. Alle Kindergärten und Grundschulen aus dem Kreisgebiet konnten durch eine Interessensbekundung eine Förderung für mathematisch-naturwissenschaftliche oder umweltbildende Maßnahmen erhalten. Durch die großzügige Unterstützung der Osthushenrich-Stiftung aus Gütersloh in Höhe von 18.000 Euro war es jedoch erst möglich, fast allen Interessensbekundungen nachzukommen. So folgten einer großen Auftaktveranstaltung im Januar zahlreiche Forschertage, die von den Schulen, OGS und Kindergärten selbst in den Sommerferien bis Mitte Oktober durchgeführt werden.