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Kreisweiter Treff der Sprachlotsinnen und Sprachlotsen
Mit Kompetenz sprachliche Barrieren überwinden
Derzeit sind 102 Sprachlotsinnen und Sprachlotsen tagtäglich im Kreis Gütersloh im Einsatz, um sprachliche Barrieren zwischen neuzugewanderten Menschen und öffentlichen Stellen zu überwinden. Diese Sprachmittler werden von den verschiedenen Einrichtungen oder Institutionen beauftragt. Im Jahr 2018 wurden von am häufigsten von folgenden Organisationen angefragt: Beratungsstellen, Jugendämter, Schulen, Kitas, Kommunen und Jobcenter – so das Resultat einer Erhebung des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Gütersloh.
Die Ehrenamtlichen werden vom Kommunalen Integrationszentrum kontinuierlich geschult und auf ihre Aufgabe vorbereitet. Die Vermittlung erfolgt lokal über die Familienzentren. „Über diese bürgernahe Dienstleistung freue ich mich sehr“, so Nelson Rodrigues, der diesen Schwerpunkt beim Kommunalen Integrationszentrum koordiniert.
Bei Bedarf wird eine Anfrage direkt über ein Buchungsformular an das zuständige Familienzentrum geschickt. Detaillierte Infos sind auf der Website des Kommunalen Integrationszentrums zu finden unter www.ki-gt.de. Auf der Internetseite steht auch eine Übersicht über die örtliche Verteilung der Sprachmittler. Die Buchungsanfrage wird vom lokalen Kooperationspartner bearbeitet, er kontaktiert auch die Sprachlotsen.
38 Sprachen können angefragt werden: Afghanisch, Afrikanische Sprachen (wie zum Beispiel Akuapem, Brong, Nfanti), Albanisch, Arabisch (Ägyptisch, Marokkanisch, Palästinensisch, Syrisch, Hoch-Arabisch), Aramäisch, Armenisch, Berber, Bosnisch, Bulgarisch, Chinesisch, Dari, Englisch, Farsi, Französisch, Italienisch, Katalanisch, Kroatisch, Kurdisch (Kurmanci, Sorani, Syrisch), Mazedonisch, Niederländisch, Norwegisch, Panjabi, Persisch, Polnisch, Portugiesisch, Pushtu, Romanes, Rumänisch, Russisch, Serbisch, Spanisch, Serbokroatisch, Tamilisch, Tigrinja, Türkisch, Ukrainisch, Ungarisch und Urdu (Afghanistan, Pakistan).
Bei diesem Treff der Sprachlotsinnen und Sprachlotsen hat Cathrin Reich als Coach und Trainerin über das Thema ‚Nähe und Distanz im Ehrenamt – aktiv Grenzen setzen, aber wie?‘ referiert. Den schmalen Grat zwischen Nähe und Distanz kennen die Sprachlotsinnen und Sprachlotsen aus ihrem Arbeitsalltag besonders gut. Die Aufgabe, mitverantwortlich zu sein, dass Verständigung zustande kommt, fordere die Ehrenamtlichen heraus. Gelegentlich stießen sie an in verschiedener Hinsicht an ihre Grenzen – zeitlich, emotional, zwischenmenschlich oder sprachlich, so Reich. „Es ist uns sehr wichtig, die Sprachlotsinnen und Sprachlotsen zu stärken und ihnen die Fähigkeit der eigenen Abgrenzung zu vermitteln“, fügt Rodrigues hinzu. Vor Ort werden sie von den Mitarbeitenden der Kreisfamilienzentren und Stadtfamilienzentren unterstützt und begleitet. Aus fürsorglichen Gründen sind Einsätze im Gesundheitsbereich und bei juristischen Gesprächen aus dem Einsatzprofil herausgenommen worden. „Wir tun mit unseren Kooperationspartnern alles dafür, dass uns unsere Sprachmittler über einen längeren Zeitraum als Ehrenamtliche zur Verfügung stehen und sich nicht mit der Aufgabe überfordern. Das ist uns bisher sehr gut gelungen“, so Rodrigues.
Das Projekt besteht aus einer Trägerebene von Institutionen, Kommunen und Verbänden: Caritasverband für den Kreis Gütersloh, Diakonie im KK Halle, Droste-Haus Jugendaustauschwerk im Kreis Gütersloh, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinden in Borgholzhausen, Familien ohne Sorgen in Werther, Haus der Familie der Stadt Versmold, Mütter- und Familienzentrum miniMAXI in Harsewinkel, Abteilung Jugend Kreis Gütersloh, Stadt Rietberg, Stadt Rheda-Wiedenbrück und Stadt Verl. Die Steuerung des Projektes obliegt dem Kommunalen Integrationszentrum Kreis Gütersloh. Weitere Informationen sind bei Nelson Rodrigues vom Kommunalen Integrationszentrum unter Telefon 05241/85-1543 oder unter der E-Mailadresse Nelson.Rodrigues@gt-net.de erhältlich.