- Aktuelles
- Themen
- Tiere & Lebensmittel
- Ordnung
- Bevölkerungsschutz
- Auto, Verkehr & Mobilität
- Geoinformation, Kataster und Vermessung
- Gesundheit
- Bauen, Wohnen, Immissionen
- Jugend
- Bildung
- Kommunales Integrationszentrum
- Kommunales Integrationszentrum Kreis Gütersloh
- Team des Kommunalen Integrationszentrums
- Aktuelles aus dem Kommunalen Integrationszentrum
- Integrationskonzept
- Integration durch Bildung
- Integration als Querschnittsaufgabe
- Kommunales Integrationsmanagement (KIM NRW)
- KOMM-AN NRW Förderung
- Wegweiser Integration im Kreis Gütersloh
- Soziales
- Jobcenter Kreis Gütersloh
- Energie & Klima
- Umwelt
- Wasser
- Unser Kreis
Wie kann ich mein Kind bei der Berufswahl unterstützen?
Gütersloh, 04.04.2018. Wie geht es nach meinem Schulabschluss weiter? Entscheide ich mich für eine Ausbildung oder ein Studium? Welcher Beruf ist der richtige für mich? Diese Fragen beschäftigen nicht nur Jugendliche und junge Erwachsene, sondern − sobald das Ende ihrer Schullaufbahn in Sicht ist − auch deren Eltern.
Diese machen sich häufig Gedanken darüber, wie sie ihre Kinder in der Berufsfindungsphase am besten unterstützen können. Auf diese Frage gibt es allerdings keine universelle Antwort. "Wege entstehen beim Gehen", ist sich Dr. Monika Rammert, Leiterin der Bildungs- und Schulberatung beim Kreis Gütersloh, sicher. Nicht in allen Fällen haben die jungen Erwachsenen bereits ein ganz klares Ziel vor Augen. Deshalb sind sie auf die elterliche Unterstützung angewiesen. Die Erziehungsberechtigten sind Vorbilder und erste Ansprechpartner, die ihre Kinder darin unterstützen, ihren Weg zu finden. Dazu gibt es diverse Veranstaltung des 'Elternprogramms 2017/2018', welches vom Kreis Gütersloh in Kooperation mit der Agentur für Arbeit aufgelegt wurde. Dabei vermitteln die Diplom-Psychologin und verschiedene Referenten interessierten Eltern, wie sie ihrer Rolle in der Berufsfindung gerecht werden und worauf es in dieser Zeit besonders ankommt.
Laut Rammert ist es besonders wichtig, dass Eltern sich zunächst mit ihrer Rolle als Vorbild, Berater und manchmal auch Antreiber auseinandersetzen und die Situation ihrer Kinder nachempfinden. Sie empfiehlt, die jungen Erwachsenen nicht unter Druck zu setzen, aber trotzdem am Ball zu bleiben und so eine Balance zwischen Selbstständigkeit und Unterstützung herzustellen: "Die Erziehungsberechtigten sollten sich fragen, welche Anforderungen sie an sich selbst stellen würden." Falls Eltern sich mit der Situation überfordert fühlen, sei es ratsam, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen. Diese Hilfe finden Eltern in Gütersloh unter anderem beim Jobcenter und bei der Agentur für Arbeit. Rammert betont, dass Eltern, die ihre Kinder zu diesen Beratungsgesprächen begleiten, in erster Linie als Zuhörer fungieren und sich selber zurücknehmen sollten. "Zeigen Sie Ihren Kindern, dass Sie sie in ihrer Selbstständigkeit ernst nehmen, aber auch Verantwortung tragen", rät sie. "Es ist außerdem wichtig, rechtzeitig mit der Berufsorientierung zu beginnen, um den Jugendlichen so Zeit zum Ausprobieren zu lassen", führt sie weiter aus.
Die Politik legt mit der Einführung von Potenzialanalysen und Berufsfelderkundungen in der achten Klasse frühzeitig den Grundstein dafür. Die Eltern können daran anknüpfen, indem sie sich beispielsweise mit ihren Kindern über Berufe mit Zukunftsperspektiven informieren oder sie dazu ermutigen, freiwillige Praktika zu absolvieren, um verschiedene Berufsfelder kennenzulernen. Eine rechtzeitige Auseinandersetzung mit der Thematik hat zusätzlich den Vorteil, dass Jugendliche durch frühzeitige Bewerbungen lange Wartezeiten vermeiden können. "Gerade attraktive Arbeitgeber vergeben ihre Ausbildungsplätze bis zu eineinhalb Jahre vor Ausbildungsbeginn", erklärt die Diplom-Psychologin.
Sie empfiehlt Erziehungsberechtigen auch, sich mit den Lehrern der Jugendlichen Auszutauschen, um die Stärken ihrer Kinder in Erfahrung zu bringen. "Die Zukunftspläne sollten sich nach den Fähigkeiten und Interessen der Jugendlichen und nicht nach den Wünschen der Eltern richten. Diese gehen leider häufig an der Realität vorbei und führen zu einer ständigen Überforderung der jungen Erwachsenen", betont Rammert. "Deshalb ist es wichtig, Stärken früh zu erkennen und zu fördern." Zudem habe sie beobachten können, dass es sehr hilfreich sei, wenn Eltern von ihren eigenen positiven Erfahrungen, aber auch von Misserfolgen berichten. So würde bei den Jugendlichen der Eindruck schwinden, kontrolliert zu werden. "Zeigen Sie als Elternteil Interesse, kommen Sie ins Gespräch." Weitere Infos zu den kostenlosen Veranstaltungen des Elternprogramms gibt es unter: www.kreis-guetersloh.de/sh/Elternprogramm