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Von Knochenbrüchen und Trageliegen
Gütersloh, 17.10.2018. Als Auszubildender beim Kreis Gütersloh muss man schon schwindelfrei sein - Zumindest wenn man Notfallsanitäter werden will und Patienten über eine Drehleiter retten muss. Die ersten vom Kreis ausgebildeten Notfallsanitäter sind im letzten Jahr ihrer dreijährigen Ausbildung. Um den neuen Kollegen zu zeigen, welche Möglichkeiten der Rettung es gibt, gehört zu der Ausbildung auch das so genannte Skilltraining.
Während des Praxisblocks üben sich die Auszubildenden immer freitags in einer anderen menschenrettenden Fähigkeit. Dazu gehört auch der Umgang mit Geräten in brenzligen oder schwierigen Situationen. Die vier Auszubildenden Yannick Rieke, Lukas Dobschall, Lukas Sagner und Mario Kesselmeier sind begeistert: "Man fühlt sich einfach sicherer, wenn man tatsächlich mal in eine derartige Einsatzsituation kommt." Außerdem könne man im Training Erfahrungen sammeln, die man im späteren Einsatz gut gebrauchen kann.
Der mittlerweile fünfte Praxisblock der Ausbildung besteht aus neun Einheiten. Die Einheiten finden abwechselnd in allen Lehrrettungswachen im Kreis Gütersloh statt. Verantwortlich ist zwar immer der Praxisanleiter, vorbereitet worden ist die Übung jedoch zusätzlich durch jeweils einen der vier Auszubildenden selbst. Der zuständige Auszubildende beginnt daher jede Einheit damit, den anderen drei die jeweilige Übung vorzustellen und deren Durchführung zu erklären. Damit bereitet er nicht nur seine Mitauszubildenden vor, sondern verinnerlicht auch selbst noch einmal den Lehrstoff. Der Praxisanleiter führt den Lehrinhalt dann weiter aus und führt auch durch die Übung.
Mario Kesselmeier gefiel die Übung zum Thema Knochenbrüche am besten, die er auch selbst vorbereitet hat. Dabei haben die Auszubildenden zunächst Hand- und Fußmodelle gebaut, um sich mit der Funktionalität und Physiologie von Extremitäten und besonders der Gelenke vertraut zu machen. Die Frakturen und Brüche wurden natürlich nur am Modell gezeigt - die mit ganz verschiedenen Hilfsmitteln gebauten Schienen haben die Auszubildenden dann aber auch am eigenen Körper ausprobiert. Dadurch sollen die sie in der Lage sein, die kurzfristige Versorgung von realen Patienten bis zur etwaigen Operation möglichst schmerzfrei zu gewährleisten.
"Besonders sinnvoll war 'das MAnV-Training'", erzählte Yannick Rieke. In dieser Übung zum 'Massenanfall von Verletzten' ging es darum zu lernen, was zu tun ist, wenn sie als künftige Notfallsanitäter als erstes zum Einsatzort kommen. Das sei deswegen so wichtig, weil den Auszubildenden im dritten Jahr erstmals auch eine leitende Rolle am Unfallort zugetraut wird.
Wenn ein Unfall geschieht, sind für gewöhnlich immer ein Rettungsassistent oder Notfallsanitäter, ein Rettungssanitäter und ein Auszubildender vor Ort. Die vier Notfallsanitäter-Auszubildenden müssen sich dann künftig darauf einstellen, unter Aufsicht der Praxisanleiter selbst die Führung zu übernehmen und den anderen Einsatzkräften Anweisungen zu geben. In einer weiteren Übung haben sie zudem gelernt, wie man Patienten aus einem Pkw rettet und diesen dabei so wenig wie möglich bewegt, um möglichst keine Folgeschäden an Wirbelsäule oder Nerven herbei zu führen.
Bei dem letzten Training übten die Auszubildenden das Retten von Patienten über eine Drehleiter und die dazu passenden Tragehilfen. Bei jeder Übung müssen die Auszubildenden auch einmal den Patienten spielen. Der zuständige Anleiter ließ seinen Schützling daher auf einer Trageliege hoch über dem Boden schweben, um ihm beizubringen, wie sich ein Patient in einer solchen Einsatzsituation fühlt. Auch für die Anleiter sind die Trainingseinheiten eine gute Auffrischung ihrer Fähigkeiten. "Man muss die Dinge stetig wiederholen, sonst verlernt man sie", erklärt Daniel Kammertöns, Chef am Tag mit der Drehleiter.
Von Tom-Louis Wurg