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Arbeitswelt 4.0 - Wie verändert sich der Arbeitsmarkt durch die Digitalisierung?
Gütersloh, 11.05.2018. Wie können sich erwerbsfähige Leistungsberechtigte auf die zunehmende Digitalisierung des Arbeitsmarktes vorbereiten? Wie betroffen sind die Tätigkeitsbereiche, in denen SGB-II-Leistungsberechtigte derzeit integriert werden, von der Digitalisierung?
Wie können Jobcenter und Bildungsträger optimal zusammenwirken, um auch zukünftig Arbeitslose und Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren? Durch die zunehmende Digitalisierung unseres Alltags verändern sich sowohl die Arbeitswelt als auch die Anforderungen an den Arbeitnehmer. Arbeit, die gestern noch von Menschen ausgeführt wurde, erledigen heute Maschinen und Roboter. Diese Veränderung wird unter dem Schlagwort 'Arbeit 4.0' zusammengefasst. Das Jobcenter Kreis Gütersloh hatte darum sämtliche Bildungsträger im Kreisgebiet zu einem Meinungsaustausch ins Kreishaus Gütersloh eingeladen.
Denn nicht nur Arbeitnehmer, auch die Jobcenter und Bildungsträger stehen vor dieser Herausforderung. Das Ziel ist und bleibt, Menschen im SGB-II-Bezug in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dafür brauchen diese zunehmend Fördermaßnahmen um ihre digitale Kompetenz zu schulen und zu verbessern. Vor allem im Bereich der Helfertätigkeiten werden viele Jobs wegfallen. Gleichzeitig werden durch die Digitalisierung im Arbeitsumfeld neue Tätigkeiten entstehen. Und, auch diese Tendenzen zeichnet sich schon ab, überall dort, wo Menschen Menschen betreuen ist das Digitalisierungsrisiko des Arbeitsplatzes gering.
Eröffnet wurde der Meinungsaustausch mit dem Impulsvortrag von Klaus-Peter Jansen von der 'it's OWL Clustermanagement GmbH' zum Thema 'Digitale Transformation und Arbeit(-swelt) 4.0'. Er beleuchtete stichpunktartig die Effekte, Handlungserfordernisse und Potenziale, die der zunehmend digitale Arbeitsmarkt mit sich bringt. "Die Digitalisierung schreitet nicht voran, sondern sie ist da", so Jansen. Sie sei keine Wissenschaft, sondern Teil unserer Lebenswelt. Die Folge für die Arbeitswelt werde sein, dass die Produktions- und die Wissensarbeit immer weiter verschmelzen werden. Durch die Digitalisierung werden sich Kompetenzen verlagern: "Quantitativ einfache Arbeit nimmt zu, aber sie wird von anderen bearbeitet - von intelligenten Maschinen", erläutert Jansen die Veränderungen, die aktuell schon in den Betrieben zu sehen sind.
Um als Bildungsträger, Jobcenter oder auch Betrieb seine Kunden und Mitarbeiter fit für die Digitalisierung zu machen, müsse zuerst eine realistische Analyse des 'digitalen Status Quo' gemacht werden. "Überspitzt gesagt: Nur ein, zwei Beamer anzuschaffen und zu meinen, man mache digitalen Unterricht, ist nicht ausreichend. Digitale Lernmöglichkeiten müssen strategisch eingebaut werden. Nur dann sind sie zielführend", führt Jansen aus. Digitales müsse auch für die Bildungsakteure selbstverständlich und alltäglich werden. Zum Ende seines Vortrages gab Jansen noch den Tipp, sich in der Region umzuschauen. Im Bereich der Digitalisierung gibt es schon einige gut funktionierende Beispiele, die die OWL GmbH zu einer 'Schaufenster Route OWL 4.0' zusammengefasst hat. Interessierte haben dabei die Möglichkeit sich ganz unterschiedliche digitale Arbeitsfelder anzusehen: Von intelligenten Landmaschinen über neue digitale Lernmethoden bis zur vollautomatisierten Fabrik.
Im Anschluss hatten die rund 40 Teilnehmer Gelegenheit, Fragen zu stellen und zu diskutieren. Mithilfe der Workshopmethode 'World Café' ergab sich ein reger Austausch über den aktuellen Digitalisierungsstand der jeweiligen Bildungseinrichtungen. Erörtert wurden auch die Wünsche der Mitarbeiter in Bezug auf Informationen und Unterstützung im Bereich der digitalen Arbeitswelt, um die gewünschten Kompetenzen noch besser vermitteln zu können.